2 Februar 2023

Kanton drückt sich um Antworten zur Gesundheitsversorgung

Eine Studie der Berner Instituts für Hausarztmedizin zeichnet ein düsteres Bild für die Gesundheitsversorgung im Kanton, was Hausärztinnen und Hausärzte, sowie Kinderärztinnen und Kinderärzte betrifft. Betroffen sind insbesondere die Regionen Simmentaal-Saanenland und Interlaken-Oberhasli.

Die Spiezer Grossrätin Ursula Zybach (SP) wollte deshalb vom Regierungsrat wissen, was konkret geplant sei, um gegen die drohende Verschlechterung in der Gesundheitsversorgung anzukämpfen. Die Antwort des Regierungsrates fiel aus ihrer Sicht ernüchternd aus: Die Antwort ist zwar lang und ausgiebig, konkretes vermisse man aber gänzlich. Viele Massnahmen seien nicht zu Ende gedacht. Der Kanton verweist beispielsweise darauf, dass die Studienkapazitäten für Humanmedizin erhöht worden seien, jedoch bedeutet das ja nicht, dass die Studienabgängerinnen und -abgänger dann auch den Weg in die Hausarztmedizin finden. Auch die Bereitstellung von Infrastruktur für Gruppenpraxen sieht der Regierungsrat als Lösingsansatz, wobei er die Aufgabe dann an die Gemeinden abschiebt. Zybach fragt sich angesichts der Tatsache, dass die Gesundheitsversorgung in der Kompetenz des Kantons liege, ob dieses Abschieben auf die Gemeindeebene überhaupt zulässig sei. Die Regierungsantwort jedenfalls, lasse mehr Fragen offen, als sie im vornherein hätte beantworten sollen. Zybach wird wohl deshalb – allenfalls zusammen mit anderen Oberländer Grossrätinnen und Grossräten – einen Vorstoss einreichen, der vom Kanton verlangt, konkrete Lösungsansätze aufzuzeigen. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, hält Zybach fest, schliesslich seien die Probleme in der Gesundheitsgrundversorgung bereits spürbar.

(text:csc/bild:unsplash)