20 Januar 2025

Kanton Bern soll Kunstrasen gegenüber Naturrasen bevorzugen

Dem Kanton Bern mangelt es an Sportstätten, insbesondere an Rasenflächen. Eine überparteilicher Vorstoss im Grossen Rat will dieses Problem nun entschärfen und fordert mehr Kunstrasen in den Sportstätten des Kantons. So soll etwa, wenn in kantonalen Sportstätten künftig Rasenflächen neu geschaffen oder saniert werden, der Einsatz eines umweltverträglichen Kunstrasen den Naturrasen vorgezogen werden.

Kunstrasen bringt auch Nachteile, räumt Motionär Reto Zbinden (Grossrat SVP, Mittelhäusern) gegenüber Radio BeO ein. Allerdings habe die Forschung auch Fortschritte gemacht: Kunstrasen zeichne sich dadurch aus, dass er während deutlich mehr Stunden pro Jahr genitzt werden könne. Dadurch könnte der Flächenbedarf reduziert werden. Zudem werde die Lebensdauer der Kunstrasen immer länger, was die Ökobilanz verbessere. Kunstrasen braucht auch keine Düngung und weist einen geringeren Unterhaltsbedarf auf.

Dennoch bringt Kunstrasen auch Nachteile, besonders ökologische: Er wird häufig aus Erdölprodukten hergestellt und kann sich bei Sonneneinstrahlung aufheizen, wodurch für die Kühlung ein hocher Wasserverbrauch entsteht und im Gegensatz zu Naturrasen bindet er kein CO2 und senkt im Sommer die Umgebungstemperatur nicht.

Der Regierungsrat zeigt sich in seiner Antwort überzeugt, dass die Frage nach Kunst- oder Naturrasen im Einzellfall pro Standort geklärt werden müsse. Er empfiehlt daher die Umwandlung in ein Postulat.

Zbinden möchte aber an einer Motion festhalten, werde sich aber mit den Mitmotionärinnen und Mitmotionären austauschen. Er sieht nach wie vor gute Chancen für sein Anliegen im Grossen Rat. Seine Motion wird von Grossratsmitgliedern der SVP, der Mitte, der GLP, der EVP, der SP und den Grünen unterstützt.

(text:csc/bild:unsplash-symbolbild)