10 September 2025

Kanton Bern hat Engpässe in der ärztlichen Versorgung

Wer im Kanton Bern einen Arzttermin im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie / Psychotherapie, Hausarztmedizin, Kinder- und Jugendmedizin, Dermatologie sowie in der Endokrinologie/Diabetologie braucht, hat es weiterhin schwer oder muss mit langen Wartezeiten rechnen. Besonders in diesen fünf Fachgebieten besteht laut der neusten Versorgungsumfrage der Aerztegesellschaft des Kantons Bern BEKAG eine Unterversorgung, die sich seit der letzten Erhebung 2023 nicht verbessert hat. Aus Sicht der BEKAG zeigen die Ergebnisse der Versorgungs-umfrage 2025 eindrücklich, dass die laufenden Anstrengungen zur Förderung der Aus- und Weiterbildung aufrechterhalten, ja intensiviert werden müssen. Ärzteschaft und Politik sind gefragt, das Problem gemeinsam anzugehen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssen bestehende Massnahmen – wie die Erhöhung der Studienplätze in Humanmedizin, die Neufinanzierung der ärztlichen Weiterbildung auch im ambulanten Bereich sowie die Förderung der Praxisassistenz – intensiviert und gezielt auf die besonders betroffenen Fachgebiete ausgeweitet werden. Denkbar sind zudem spezifische Anreizprogramme für Regionen oder Disziplinen mit hoher Unterversorgung. Ohne zusätzliche Interventionen ist zu befürchten, dass die medizinische Versorgung im Kanton Bern in mehreren Fachbereichen in den nächsten Jahren kritisch wird.

(text:pd,sfr/bild:unsplash)