1 Juli 2022

Kanton stellt sich auf steigende Ukraine-Flüchtlinge ein

In den vergangenen vier Monaten sind gleich viele Personen des Asylbereichs in den Kanton Bern gekommen wie in den vier Jahren zuvor. Für den Herbst bereitet sich der Kanton Bern auf wieder steigenden Bedarf an Unterkünften für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine vor. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden hat der Kanton in den verschiedenen Regionen über 60 Kollektivunterkünfte vorbereitet, die rund 4000 Personen Platz bieten können.

Die Arbeiten an der Temporären Unterkunft Viererfeld (TUV) gehen gut voran. Das Verwaltungsgebäude wurde bereits Anfang Juni der Betreiberorganisation, Asylsozialdienst Stadt Bern, übergeben. In der kommenden Woche folgt das erste Wohnmodul bestehend aus zwei überdachten Containerreihen, die doppelstöckig angelegt sind. In den nächsten Wochen werden zwei weitere Wohnmodule ausgebaut. Zwei der insgesamt fünf Wohnmodule werden in Reserve gehalten und ausgebaut, wenn es die Situation erfordert.

Weiter wurden für die schulpflichtigen Kinder Lösungen auf allen Schulstufen gefunden. Zentral ist hierbei, dass die Gemeinden aufgrund ihrer spezifischen Situation vor Ort selber über die konkrete Ausgestaltung des Unterrichts entscheiden können. Im Kanton Bern besuchen derzeit rund 1800 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine verteilt auf 190 Gemeinden die Volksschule. Davon gehen 1000 Kinder und Jugendliche in 60 Willkommens- und in 30 DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache). Die anderen 800 Kinder und Jugendlichen sind in Regelklassen integriert. Auf das neue Schuljahr hin werden 140 Kinder aus der Ukraine neu den Kindergarten besuchen.

(text:pd,ch/bild:livestream-kanton-bern)

Bildlegende v.l nach r.: Christoph Egger, Chef Sonderstab Ukraine, Christine Häsler, Bildungsdirektorin, Pierre Alain Schnegg, Gesundheitsdirektor