
Kandersteg aus der roten Zone holen
Hier Nachhören

(03:43)
In Kandersteg sorgt die instabile Flanke des Spitze Stei weiterhin für potentielle Gefahr. Deshalb braucht es bis Ende 2026 eine neue Gefahrenbeurteilung und eine überarbeitete Gefahrenkarte, welche die Planungszone ablöst. Das Ziel: eine verlässliche Einschätzung der Risiken und Planungssicherheit für die Zukunft des Dorfs.
Was dieses Projekt besonders macht: Erstmals im Kanton Bern begleitet eine breit abgestützte lokale Gruppe – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Gewerbe, Tourismus, Blaulichtorganisationen und weiteren lokalen Akteuren – den gesamten Prozess. Zwar kann die sogenannte Begleitgruppe nicht direkt mitentscheiden, aber sie wird eng in den Dialog mit der Gemeinde und den Fachstellen eingebunden.
Gemeindepräsident René Mäder betont, wie wichtig diese Einbindung sei: «Egal was wir am Schluss entschieden müssen, die Betroffenen sollen verstehen, wie diese Einschätzung zustande kommt.» Das schaffe Vertrauen und Nachvollziehbarkeit.
Die neue Gefahrenkarte soll nicht nur vorhandene Risiken dokumentieren, sondern Perspektiven schaffen. «Ziel ist es, Kandersteg aus der roten Zone zu holen, wo immer möglich», so Mäder. Dazu werde sorgfältig geprüft, ob und wo die Gefahr heute tatsächlich noch so gross ist wie angenommen – und welche konkreten Massnahmen nötig wären, um sie zu minimieren.
Im Gegensatz zur akuten Felssturzgefahr im benachbarten Blatten sei die Lage in Kandersteg derzeit nicht unmittelbar bedrohlich. Das Dorf (im Überwachungsbild mitte oben) liege ausserhalb der Hauptabbruchzone – dennoch bleibe Wachsamkeit geboten.
(text:pd,tki/bild:Gemeinde Kandersteg)