4 Januar 2023

Jungfrauregion bangt um Gäste aus China

Mehr und mehr europäische Länder verhängen Einreisebeschränkungen für Reisende aus China. Auch in der Schweiz wird eine Testpflicht gefordert. In Interlaken dürfte man davon wenig begeistert sein.

Seit der Aufgabe seiner Zero-Covid-Politik, wird China von einer Ansteckungswelle überrannt. Das bereitet auch anderen Ländern Sorgen. So wurden bei einem Flug aus China nach Mailand 50 Prozent der Passagierinnen und Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet. Diverse Staaten, etwa Italien, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich sowie Australien, Kanada und die USA haben deshabl Einreisebeschränkungen und eine Testpflicht erlassen. Diese Forderung wird nun auch in der Schweizer Politik laut. Angesichts der angespannten Lage in den Spitälern, sei eine Testpflicht notwendig.

Wenig Begeisterung löst diese Forderung beim Tourismus aus. Für diverse Schweizer Urlaubsdestinationen, allen voran Luzern und Interlaken ist China ein wichtiger Markt. Schweiz Tourismus pocht auf „barrierefreies Reisen“. In Interlaken heisst es jetzt erst einmal abwarten, wie Kathrin Naegeli von den Jungfraubahnen gegenüber Radio BeO sagt. Man werde sehen, was der Bund bzw die EU entscheide und die Schweiz dann übernehme. Sie rechnet aber ohnehin nicht vor März mit grösseren Reisegruppen aus China.

Das sieht auch Daniel Sulzer so. Erst müssen die Tour Operators ihre Kontingente in den Ferienregionen einkaufen und die Airlines Kapazitäten schaffen müssen. Das werde sicher einige Monate in Anspruch nehmen. Der Chinesische Markt ist für Interlaken wichtig, so Sulzer, auch wenn Interlaken 2022 bereits wieder viele internationale Gäste verzeichnen konnte, China fehle nach wie vor. Zu allfälligen Einreisebeschränkungen will sich Sulzer aber auf Anfrage von Radio BeO nicht äussern.

Beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) schiebt man die Verantwortung auf die EU. Die Schweiz plane keine eigenständigen Einreisebeschränkungen für Reisende aus China, heisst es aus Bern, man werde sich an Brüssel orientieren. Die EU ihrerseits spricht heute über europaweite Massnahmen. Trotz Drohungen aus Beijing wird erwartet, dass sich die EU-Länder am Mittwoch auf eine Testpflicht einigen werden.

(text:csc/bild:unsplash)