Japankäfer in Spiez müssen bekämpft werden
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(03:19)
Mitte August fand die kantonale Fachstelle Pflanzenschutz in ihren Duftfallen in Spiez etwas, das sie lieber nicht gefunden hätte: Japankäfer. Dieser hat einen braun schimmernden Panzer und einen grün schimmernden Kopf. Der Japankäfer gehört zu den sogenannten Quarantäne-Schädlingen und wird daher ständig überwacht. Im Rahmen einer regulären Überwachung fand man nun eine kleine Population in Spiez. Da der Käfer über 400 Pflanzenarten frisst und auch Mais, Reben und Obstbäume bevorzugt, würde er grossen Schaden anrichten. Hinzu kommt, dass sich der Käfer am Anfang nur langsam ausbreitet, es dann aber zu einer plötzlichen Explosion in der Weiterverbreitung kommt und er sich massenweise im Gebiet ausbreitet, erklärt Sandra Racine von der Berner Fachstelle Pflanzenschutz. Wenn die Ausbreitung gross ist, wird es sehr teuer und schwierig, den Japankäfer noch einzudämmen. Daher seien rasche Massnahmen wichtig.
Um einer weiteren Ausbreitung in Spiez vorzubeugen, liess die Fachstelle Pflanzenschutz im Herbst 2025 auf gefährdeten Grünflächen in Spiez Fadenwürmer (Nematoden) ausbringen. Diese bekämpfen die Larven des Japankäfers im Boden. Der eingesetzte Nützling ist für Menschen, Nutz- und Haustiere unbedenklich. Auch andere Kantone würden dieses Verfahren einsetzen. In Spiez wird im Moment eine Gebietsanalyse durchgeführt. Sandra Racine erklärt dazu: „Wir schauen, wo es Risiko-Orte gibt, wo sich der Japankäfer gerne und gut ausbreiten kann. Ausserdem untersuchen wir, wo das Grüngut entsorgt wird, um die Situation vor Ort zu kennen.” Dies sei sehr wichtig, um dann Anfang nächsten Jahres auch in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Massnahmen für Spiez zu definieren. Diese werden erst ab Juni 2026 umgesetzt, da der Japankäfer als Larve im Boden überwintert und das Verschleppungsrisiko im Winterhalbjahr daher gering ist.
Der Japankäfer wird man wahrscheinlich erst ab Juni 2026 wieder sehen und wer ihn dann sieht, soll den Fund melden. Sandra Racine betont, wie hilfreich solche Meldungen sind. Am besten kann eine Sichtung mit dem Onlineformular unter www.weu.be.ch gemeldet werden.
(text: pd&pmu/bild:kantonbern/fachstellepflanzenschutz)