18 September 2022

Italien drängt EU zu Preisobergrenze für Gas

Nachdem die italienische Regierung am Freitag ein Stützungspaket mit Massnahmen zur Eingrenzung der negativen Auswirkungen der Energiepreise ergriffen hat, drängt Italien die EU zur Einführung einer Preisobergrenze für Gas.

Italien schlage eine zeitlich begrenzte Obergrenze von sechs Monaten vor, sagte der Minister für den ökologischen Übergang, Roberto Cingolani, im Interview mit der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ am Sonntag. Sollte sich die EU bis Ende September nicht zu diesem Schritt entschliessen, werde Italien allein Massnahmen zur Eingrenzung der Gaspreise ergreifen müssen

Der Minister bekräftigte den Plan der Regierung, ein Flüssiggas-Terminal in der toskanischen Hafenstadt Piombino in Betrieb zu nehmen. „Ohne die Anlage in Piombino, riskieren wir, dass wir LNG (Flüssigerdgas) zur Verfügung haben, es aber nicht nutzen können und in ein Gasdefizit geraten“, betonte er.

Der Terminal in Piombino sei auch für die Gaslagerung im nächsten Winter wichtig. „Die nationale Energiesicherheit steht auf dem Spiel“, warnte Cingolani, nachdem es in den vergangenen Tagen wiederholt zu Protesten gegen die Flüssiggasanlage gekommen war.

Italien hat am Freitag 14 Milliarden Euro locker gemacht, um Familien und Unternehmen zu stützen, die wegen der Energiekrise in Schwierigkeiten geraten sind. Seit Anfang dieses Jahres hat die Regierung bereits über 30 Milliarden Euro zur Bewältigung der negativen Auswirkungen der Energiekrise bereit gestellt.

(text:sda/bild:pixabay-symbolbild)