23 November 2023

Israel – Geiselfreilassung offenbar erst Freitag

Die zwischen Israel und der islamistischen Hamas vereinbarte Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen verzögert sich offenbar. Laut übereinstimmenden israelischen Medienberichten dürfte sie nicht vor Freitag erfolgen. Die Zeitung „Haaretz“, der TV-Sender N12 und die „The Times of Israel“ beriefen sich dabei auf Äusserungen von Israels Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi. Die Hamas hatte am Vortag noch erklärt, die vereinbarte Kampfpause solle am Donnerstag um 9.00 Uhr MEZ beginnen. Entsprechend war der erste Austausch von in Israel entführten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge noch für denselben Tag erwartet worden. Derweil gab es laut Israels Armee am Donnerstagmorgen wieder Raketenalarm im Grenzgebiet.

„Die Gespräche über die Freilassung unserer Geiseln schreiten voran und werden laufend fortgesetzt“, wurde Hanegbi am Mittwochabend zitiert. Die „Times of Israel“ zitierte Hanegbi mit den Worten: „Die Freilassung wird gemäss der ursprünglichen Vereinbarung zwischen den Parteien beginnen, und nicht vor Freitag.“ Das israelische Militär bereite die Umsetzung der ersten Phase der Vereinbarung zwar vor, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend. Die Rückführung der in den abgeriegelten Küstenstreifen verschleppten Menschen könne allerdings Zeit in Anspruch nehmen und in mehreren Etappen ablaufen.

Ein israelischer Beamter erklärte die Verzögerung laut „Times of Israel“ zufolge damit, dass entgegen der bisherigen Auffassung der israelischen Seite sowohl Israel als auch die islamistische Hamas zunächst ein Dokument zur Ratifizierung des Abkommens unterzeichnen müssten, damit es in Kraft treten könne. Das Dokument werde hoffentlich innerhalb der nächsten 24 Stunden unterzeichnet, so dass die ersten Geiseln am Freitag freigelassen werden könnten. Die „Jerusalem Post“ sprach von einer „Komplikation in letzter Minute“.

Beide Seiten hatten sich zuvor auf eine maximal zehntägige Feuerpause in Israel und dem Gazastreifen geeinigt. Teil der Vereinbarung ist ein Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Insassen israelischer Gefängnisse.

(text:sda/bild:keystone)