30 Oktober 2021

Hunderte Corona-Massnahmen-Gegner marschieren in Zürich auf

Mehrere Hundert Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen sind am Samstag durch Zürich marschiert. Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum wollten den Aufmarsch verhindern und mobilisierten mehr als hundert Velofahrende zu einer Velodemo.

Beide Demostrationen waren unbewilligt. Die Demonstrationen der Massnahmenkritiker und diejenige der Velofahrenden seien im Sinne der Verhältnismässigkeit toleriert worden, teilte die Kantons- und Stadtpolizei Zürich am Samstagabend mit. Die Polizei habe einen Zusammenstoss der beiden Kundgebungen verhindert. Zwei Personen seien wegen Hinderung einer Amtshandlung verhaftet worden und rund 50 Wegweisungen seien ausgesprochen worden.

Am Zürcher Hauptbahnhof trafen die beiden Gruppen aufeinander. Es blieb jedoch friedlich. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Fahrzeuge mit Absperrgittern riegelten den Zugang zur Bahnhofshalle teilweise ab, die fest installierten Absperrungen wurden hoch gefahren, Wasserwerfer standen in Bereitschaft. Für den Hauptbahnhof ist die Kantonspolizei zuständig, ausserhalb ist es die Stadtpolizei.

Die Massnahmen-Gegnerinnen und -Gegner aus allen Altersgruppen skandierten lauthals „Liberté“. Auf ihrem Demoaufruf hiess es: „Nein zum Covid-19 Gesetz und Zertifikat“ und „Ja zur Freiheit und Selbstbestimmung“ sowie „Keine Impfapartheid“. Zunächst kesselte die Polizei die Demonstrierenden ein. Kurz nach 15.30 Uhr setzte sich der Umzug aber in Richtung Innenstadt in Bewegung, begleitet von der Polizei. Gegen 17.30 Uhr löste sich diese Kundgebung im Platzspitz-Areal langsam auf.

Die Gegendemonstranten trafen sich bereits am frühen Nachmittag und rollten mehrmals mit ihren Velos rund um den Bahnhof. Sie wollten mit ihrer Aktion „Verschwörungstheoretiker:Innen blockieren“, wie es auf einem Flyer hiess. Sie trugen ein grosses Transparent mit der Aufschrift: „Wer mit Nazis marschiert, hat nix kapiert“. Die Kundgebung der Velofahrenden endete bereits im Laufe des Nachmittags.

Zeitweise führten die Demonstrationen zu massiven Verkehrsbehinderungen. Am Nachmittag hatten zudem noch Gewerkschaften zu einer Kundgebung zu den Arbeitsbedingungen aufgerufen.

(text:sda/bild:beo)