30 August 2021

Hofstetten: Ein neuer Eingang für den Ballenberg

Das Freilichtmuseum Ballenberg will den Eingang West neu gestalten. Ein Studienauftrag und eine damit verbundene Testplanung hat ein Siegerprojekt hervor gebracht. Auf der Grundlage des Siegerprojekts der Gauer Itten Messerli Architekten AG, Moeri & Partner Landschaftsarchitekten AG und Emch+Berger Verkehrsplanung AG (alle aus Bern) wird nun ein konkretes Bauprojekt und ein dazugehöriger Finanzierungsplan ausgearbeitet.

Seit der Eröffnung des Freilichtmuseums Ballenberg im Jahre 1978 ist der Eingangsbereich in Hofstetten bei Brienz laufend gewachsen: Besonders der grosse Parkplatz und Verkehrsflächen prägen den Eingangsbereich des einzigen Freilichtmuseums der Schweiz. Dazu kommen Kasse und Shop, das Kurszentrum Ballenberg, Werkhof mit Lager sowie das im Jahre 2009 fertiggestellte Verwaltungsgebäude. Durchschnitten wird die Anlage durch die Verbindungsstrasse, die von Hofstetten nach Brienzwiler führt. Ein Gesamtkonzept für den repräsentativen Bereich der national bekannten Institution fehlt. Durch diese Konzentration von Bauten und Anlagen entstehen Konflikte, es fehlen beispielsweise ein Warteraum für Gruppen sowie separate Zugänge zu den verschiedenen Angeboten. Zudem fehlt dem Freilichtmuseum Ballenberg ein zentrales Museumsdepot für die Lagerung und Pflege der über 45‘000 Objekte umfassenden, einzigartigen Sammlung. Diese verschiedenen Aufgabenstellungen wurden in einer Testplanung vereint. Zu diesem kooperativen Planungsprozess wurden drei Teams eingeladen. Nach einer Startveranstaltung wurden erste Zwischenergebnisse präsentiert und in der Folge durch ein Beurteilungsgremium allen drei Teams eine schriftliche Rückmeldung abgegeben. Am dritten Workshop Mitte August fand die Schlusspräsentation mit anschliessender Beurteilung statt.

Das Siegerprojekt sieht die Realisierung eines kompakten Neubaus vor, welcher den Eingang West künftig komplett neu prägen wird. Integriert in diesen Neubau sind der Eingangsbereich mit Kasse und Shop, die Parkierung sowie Depoträume. Das Konzept besticht durch attraktive Zugänge für alle Verkehrsteilnehmenden, flexible Nutzungen mit Potenzial für die Zukunft sowie einer verkehrstechnisch klaren Lösung mit geschickter Trennung der Verkehrswege für Gäste und interne Nutzung. Es gelang den Projektverfassenden eine Lösung aufzuzeigen, welche nur sehr wenig zusätzliche Kulturlandschaft beansprucht. Anstelle der heutigen Bauten mit Kasse und Shop soll ein attraktiver Platz gestaltet und das bestehende Kurszentrum freigespielt werden. Die Umlegung der Verbindungsstrasse von Hofstetten nach Brienzwiler dient der Personen- und Verkehrssicherheit und war eine der Vorgaben, welche alle Teams berücksichtigen mussten.

(text:pd&ch/bild:zvg)