18 August 2025

Hochwasser 2005: Vor 20 Jahren brachte das Tief „Norbert“ grosse Regenmengen ins Berner Oberland

Vor 20 Jahren, am 19. August 2005, bildete sich das Mittelmeertief „Nordbert“, welches grosse  Niederschlagsmengen in den Alpenraum brachte. Innert Tagen verursachten die heftigen Niederschläge alleine in der Schweiz Schäden von mehr al 3 Milliarden Franken. Allein in der Schweiz kamen sechs Menschen ums Leben. Besonders stark betroffen war auch das Berner Oberland. Die grossen Regenmengen liessen die Bäche und Flüsse der Region anschwellen und die Pegel des Thunersees über die Schadensgrenze steigen. Das Bödeli stand unter Wasser, wie auch die Thuner Altstadt, das Lachenareal und das Gwatt. Das Dorf Kien wurde grossteils zerstört, eine Flutwelle traf Oey. In der Nacht auf den 23. August kam es in Brienz zu einem Murgang, welcher zwei Todesopfer forderte.

Im ganzen Berner Oberland wurden Strassen und Bahngleise von Erdrutschen verschüttet, von den Wassermassen weggespült oder vom Hochwasser überschwemmt. Diverse Täler waren zeitweise von der Aussenwelt abgeschnitten, etwa Lauterbrunnen, Grindelwald oder das Diemtigtal oberhalb von Oey. Die Aare führte aufgrund der Hochwasser ihrer Zuflüsse viermal so viel Wasser wie normal und überschwemmte das Berner Mattenquartier und liess auch den Bielersee über die Schadensgrenze steigen.

Das Alpenhochwasser forderte europaweit dutzende Todesopfer. Neben dem Berner Oberland waren auch die Innerschweiz und Graubünden besonders betroffen. Schäden gab es fast landesweit, genauso wie in Österreich, insbesondere in Vorarlberg, Tirol und Steiermark. Das Donauhochwasser 2005 in Rumänien fand seinen Ursprung ebenfalls im Alpenhochwasser.

(text:nch,csc/bild:unsplash)