23 Mai 2022

Heimberg träumt von einem grossen neuen Wohngebiet

Der Gemeinderat Heimberg hat mit der Bernischen Pensionskasse und Frutiger AG eine Ideenstudie zur Gesamtentwicklung des Entwicklungsgebiets westlich des Bahnhofs Heimberg und speziell zur Neubeplanung des ehemaligen Rigips-Areals durchgeführt. Das ausgewählte Konzept sieht ein gemischt genutztes Areal mit Zentrumsqualitäten, öffentlich zugänglichen Begegnungs- und Aufenthaltsbereichen, rund 620 Wohnungen sowie Flächen für Gewerbebetriebe vor.

Im April 2019 gab die Rigips AG bekannt, dass sie per Ende 2020 ihren Betrieb in Heimberg einstellt. In der Folge hat die Rigips AG ihr Betriebsareal an die Investorengemeinschaft Bernische Pensionskasse und Frutiger AG verkauft. Mit den bestehenden Freiflächen «Bir Underfüerig» ergibt sich ein zusammenhängendes Entwicklungsgebiet an zentraler, gut erschlossener Lage in unmittelbarer Nähe zu wichtigen Infrastrukturen. Diese Ausgangslage bietet eine einmalige Chance für eine langfristig angelegte Weiterentwicklung des Ortsteils «Untere Au».

Im Jahr 2020 vereinbarten der Gemeinderat und die Investorengemeinschaft, dass mit einer Ideenstudie die konzeptionelle Grundlage für eine etappierte Realisierung des Gesamtgebiets geschaffen werden soll. Das gesamte Planungsgebiet umfasst fünf Projektperimeter (C1-C5, vgl. Beilage). In einer ersten Etappe soll das ehemalige Areal der Rigips als Schlüsselareal entwickelt werden (C1). Die vier weiteren Projektperimeter werden zu noch nicht definierten Zeitpunkten entwickelt. Entsprechend war eine zentrale Vorgabe für die Ideenstudie, dass der Projektperimeter C1 eigenständig funktioniert und die Schnittstellen zu den weiteren Projektperimetern geklärt sein müssen.

Die Ideenstudie wurde mit fünf eingeladenen Projektteams aus den Fachgebieten Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur durchgeführt. Das Beurteilungsgremium bestehend aus externen Fachpersonen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde und Investoren entschied sich für das Konzept des Projektteams der E2A Architekten AG aus Zürich.

Das Bebauungskonzept sieht eine feingliedrige Bebauung aus Punkthäusern und kurzen Zeilenbauten vor, die sich in die bestehende Siedlungskörnung von Heimberg einbettet. So entsteht ein sehr durchlässiges, durchgrüntes Wohnquartier mit einzelnen konzentrierten öffentlichen Orten, die für ein belebtes Quartierleben sorgen.

Im Projektperimeter C1 sind neun Wohnhäuser mit insgesamt 280 Wohnungen im Miet- und Eigentumssegment vorgesehen. Es soll eine Vielzahl unterschiedlicher Wohntypologien für ein breites Publikum angeboten werden. Der niedergeschossige Gewerbebau an der Stockhornstrasse erinnert an die industrielle Vergangenheit und definiert den südlichen Auftakt zum neuen Quartier. So entsteht zur Stockhornstrasse hin eine Gewerbe- und Dienstleistungszone für bspw. Co-Working, Start-ups, handwerkliche Kleinbetriebe, Fitness, Quartierversorgung mit Bäckerei und Cafés, die die dahinterliegenden Wohnnutzungen vor direkter Lärmemission schützen. Ein weiterer Grossverteiler ist nicht vorgesehen.

Zwischen den Baukörpern ermöglichen begrünte und bepflanzte Aussenräume ein dichtes öffentliches Fuss- und Fahrradwegnetz sowie attraktive Aufenthaltsorte für die Bevölkerung. Der renaturierte Laueligraben wird zum Quartierzentrum mit Mehrwerte für die gesamte Untere Au. Die zentralisierte Parkierung ermöglicht eine flächeneffiziente Unterbauung und ein weitestgehend verkehrsfreies Areal. Der Verkehr wird über die Stockhornstrasse direkt auf die Bernstrasse geleitet.

Die Fachpersonen im Beurteilungsgremium, die Vertretung des Gemeinderats und die Investorengemeinschaft sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Ideenstudie und überzeugt von der Qualität und dem Potenzial des ausgewählten Konzepts.

Für den Projektperimeter C1 laufen zurzeit die Vorbereitungsarbeiten für den Erlass einer Überbauungsordnung. Es ist vorgesehen, den Entwurf im Herbst 2022 zur öffentlichen Mitwirkung aufzulegen. Die Realisierung ist bei optimalem Verlauf ab 2025 möglich. Für die weiteren Projektperimeter bleiben die Arbeiten sistiert, für das Areal der Gemeinde (Projektperimeter C2) mindestens bis ca. 2030.