9 März 2023

Gymnasium Neufeld erhält einen Ersatzneubau

Das Siegerprojekt für die Erweiterung des Gymnasiums Neufeld steht fest. Das Projekt GRAVITATIONSFELD des Architekturbüros Studio Nosu KLG aus Zürich überzeugt mit dem neuen, kompakten Nordtrakt und grosszügigen Aussenräumen. Der Entscheid des Preisgerichts unter der Leitung des Amts für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern (AGG) fiel einstimmig.

Das Gymnasium Neufeld braucht mehr Platz. Ursprünglich für 800 Schülerinnen und Schüler ausgelegt, werden bereits heute doppelt so viele an diesem Standort unterrichtet. Künftig soll die Schulanlage bis zu 1750 Personen aufnehmen können. Um den Platzmangel zu beheben, wird die Nutzfläche vergrössert. Hauptgebäude, Aula, Turnhallen und Nordtrakt des in den 1960er-Jahren erbauten Gymnasiums sind als Ensemble denkmalgeschützt. Der Nordtrakt wurde später gebaut und darf unter Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Kriterien dem Ersatzneubau des Siegerprojekts GRAVITATIONSFELD Platz machen.

Statt wie heute entlang der Bremgartenstrasse wird das neue, dreigeschossige Nord-Gebäude im 90-Grad-Winkel zum Hauptgebäude platziert. Es verfügt, wie die neuen Sporthallen im Untergeschoss, über direkte und attraktive Zugänge über den neugestalteten Pausenplatz Nord. Zur Bremgartenstrasse hin bilden die bestehende Baumreihe und ein breiter Wiesenstreifen eine Abgrenzung zur vielbefahrenen Strasse. Die Fassade des neuen Gebäudes ist einfach gehalten, übernimmt die Materialien des Hauptgebäudes aus Glas und Aluminium und fügt sich dadurch nahtlos in das bestehende Ensemble ein. Das Preisgericht, unter dem Vorsitz von Kantonsbaumeister und AGG-Amtsvorsteher Lorenz Held, würdigt in seiner Empfehlung den gut gesetzten, kompakten Neubau, die Klarheit bei der Neuordnung der Schulanlage und den erweiterten Aussenraum mit seinen vielen Wegen.

Von den 21 eingereichten Projekten hat das Preisgericht sechs rangiert. Die breite Palette der eingereichten Lösungsansätze ermöglichte eine sorgfältige Abwägung der Anforderungen und die Berücksichtigung von Themen wie Energie, Verdichtung, CO2-Fussabdruck, Biodiversität, Klima sowie Denkmalpflege. Das Preisgericht hätte sich jedoch mehr Beiträge gewünscht, die den heutigen Nordtrakt wiederverwenden und erweitern. Offensichtlich sind die meisten Wettbewerbsteams zum Schluss gekommen, dass sich dies mit den vielfältigen und teils einengenden Rahmenbedingungen nur bedingt oder gar nicht realisieren lässt.

Das AGG folgt der Empfehlung des Preisgerichts und beauftragt das Architekturbüro Studio Nosu KLG, die Landschaftsarchitekten Blau und Gelb sowie die Ulaga Weiss AG zusammen mit dem Generalplanerteam des Bestandes mit der Weiterentwicklung und Ausarbeitung des Bauprojekts. Gemäss heutigem Planungsstand wird das Projekt 2024 öffentlich aufgelegt. Der Baustart erfolgt, sobald das Gymnasium Neufeld in das Provisorium an der Schänzlihalde einziehen kann – frühestens 2026.

(text:pd/bild:zvg)