Grosse Planungsunsicherheit bei Thuner Unternehmen
Zwei Mal pro Jahr führt der Verband Wirtschaft Thun Oberland bei seinen Mitgliedern eine Umfrage zur aktuellen wirtschaftlichen Situation durch. Die Rückmeldungen bestätigen die nationalen Umfragen, dass die wirtschaftliche Lage noch gut ist, aber dass grosse Unsicherheiten bestehen.
Durch unsere traditionellen Umfragen ist bekannt, dass der Wirtschaftraum Thun/Oberland träge auf wirtschaftliche Veränderungen reagiert. Ein Aufschwung kommt immer eher langsam daher, doch dafür sind dann auch negative Einflüsse nicht sofort wirksam bei unseren Mitgliedsunternehmungen. Von den über 100 Unternehmungen, welche sich an der Umfrage beteiligt haben, gaben immerhin 40% der Firmen an, dass ein Mehrumsatz gegenüber den Erwartungen erreicht werden konnte. Nur 20% erzielten ein schlechteres Ergebnis als budgetiert.
Gegenüber der letzten Umfrage zeigen die Resultate, dass grosse Zurückhaltung bei den eigenen Investitionen herrscht. Diese Unsicherheit ist nicht vom Ukrainekonflikt herkommend, denn nur 10% der Firmen geben an, direkte Auswirkungen des Krieges zu spüren. Es sind weiterhin die bereits bekannten Faktoren wie Unsicherheiten bei der Energieversorgung, Beschaffungskosten, Fachkräftemangel und andere schlechter werdende Rahmenbedingungen, die übermittelt wurden.
In der Rangliste der aktuellen Betriebssorgen konnten folgende Hauptthemen zur Kenntnis genommen werden:
– Steigende Finanzierungskosten (Zinsanstieg) sowie allgemeine Teuerung
– Fachkräftemangel
– Unsicherheit der Energieversorgung und Unplanbarkeit der Energiekosten
– Verkehrssituation für Handwerker der Region Thun (rechtes Thunerseeufer)
– Digitalisierung und Cyberkriminalität
– Steuer- und Gebührenbelastung für Unternehmungen
Die nächste Konjunkturumfrage des Verbands Wirtschaft Thun Oberland findet im Spätherbst 2023 statt. Dann werden zusätzlich die Lohnmassnahmen erfasst.
(text:pd/bild:archiv)