
Grobkonzept zum Erhalt der Frutiger Geburtenabteilung eingereicht
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(03:20)
Eine Arbeitsgruppe hat am Dienstag gegen die Schliessung der Geburtenabteilung im Spital Frutigen ein ausgearbeitetes Grobkonzept eingereicht. Dieses soll dem Leistungsabbau im Kandertal entgegenwirken. „Es kann nicht sein, dass eine solch wichtige Dienstleistung in einer Region mit einer ohnehin schon angespannten medizinischen Versorgungslage geschlossen wird“, sagt Thomas Knutti, Nationalrat und Sprecher der Arbeitsgruppe. „Wir haben gemeinsam mit Experten ein Konzept erarbeitet, das den Fortbestand der Geburtenabteilung sichert, ohne die finanziellen Grundlagen des Spitals zu gefährden.“
Das Grobkonzept umfasse unter anderem eine optimierte Personal- und Ressourcenplanung sowie Vorschläge für eine stärkere Zusammenarbeit mit benachbarten Krankenhäusern, um die
medizinische Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Auch bei der Finanzierung habe man konkrete Vorschläge, so Knutti, so schwebe der Arbeitsgruppe beispielsweise vor, dass die regionalen Gemeinden, der Kanton und die Spitäler fmi die Kosten zu je einem Drittel tragen. In einem ersten Schritt gehe es aber darum, dass der Kanton die Geburtenabteilung in Frutigen wieder in die Spitalliste aufnehme.
Die Arbeitsgruppe setzt sich aus verschiedensten Stakeholdern zusammen, neben der Politik seien auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und Geburtshelfer involviert.
Die Arbeitsgruppe hofft, dass der Regierungsrat das vorgeschlagene Konzept ernsthaft prüft und die Situation nicht nur aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive betrachtet, sondern auch die
sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen für die Region in seine Entscheidungsfindung einfliessen lässt. Es sei klar, dass Spitäler in Randregionen nicht rentabel betrieben werden könnten. Bei der Grundversorgung sei dies aber in Ordnung, so Knutti, da könne und müsse der Staat Geld in die Hand nehmen.
(text:pd,csc/bild:unsplash)