GLP fordert weniger aber bessere Spitäler im Kanton Bern
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(03:35)
Wo und wie viele Spitäler es im Kanton Bern haben soll und welche Dienstleistungen diese anbieten, sorgt zumal für hitzige und emotionale Debatten. Im Rahmen eines Positionspapiers zur Gesundheitsversorgung fordert die kantonalbernische GLP weniger, dafür bessere, Spitäler und mehr Ehrlichkeit in der Gesundheitspolitik.
Der Kanton Bern habe ein gutes Gesundheitssystem, sagt GLP-Grossrat Tobias Vögeli, aber die Strukturen seien nicht mehr zeitgemäss. Heute gebe es viele kleine Spitäler, welche enorme Ressourcen und Personal binden würden aber eben gleichzeitig nicht überall die nötige Qualität erbringen könnten. Ehrlichkeit heisse auch, der Bevölkerung aufzuzeigen, dass es mit weniger, dafür besser aufgestellten Spitälern gehe, wenn gleichzeitig in die Grundversorgung investiert werde, beispielsweise in mehr Hausarztpraxen und ambulanten Notfallstationen in Randregionen, wie etwa dem Berner Oberland. Wichtig bei schwerwiegenden Notfällen sei auch eine gute Erreichbarkeit der Ambulanzen. Diese seien heute fast schon kleine Operationssääle, so Vögeli. Es sei heute in solchen Notfällen fast wichtiger, schnell in der Ambulanz, als schnell im Spital zu sein.
Ein Punkt, den es sicher auch anzuschauen gelte sei, die Entscheidung, Spitäler zu gewinnorientierten Unternehmen zu machen, sagt Vögeli auf die entsprechende Frage von Radio BeO. Er finde nicht, dass Gewinnmachen das primäre Ziel eines Spitals sein sollte, sondern die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Gleichzeitig aber eben auch die Qualität der Versorgung, und diese leide unter dem aktuellen System an den zu vielen Spitälern. Eine Verringerung der Anzahl, ist Vögeli überzeugt, werde die Gesundheitsversorgung im Kanton verbessern, wenn gleichzeitig in die Grundversorgung investiert werde.
(text:csc/bild:csc)