5 Juli 2022

Gewitterfront führt zu Erdrutschen und Überflutungen

Über die Schweiz sind am Montagnachmittag erneut schwere Gewitter hinweggezogen. Betroffen waren vor allem das Emmental und das Berner Oberland. In der Innerschweiz traten Flüsse über die Ufer. Am Abend kam es in Vaduz zu einem Erdrutsch.

Der spektakuläre Erdrutsch in dünn besiedeltem Gebiet riss Bäume und Schlammmassen mit sich, wie ein Video zeigt, das auf dem Newsportal von „20 Minuten“ veröffentlicht worden ist. Die Liechtensteiner Regierung teilte mit, es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.

Auch in der Innerschweiz traten Flüsse über die Ufer, wie Videos auf 20min.ch, blick.ch und nau.ch zeigen. So waren etwa in Kriens LU überflutete Strassen zu sehen. Im Kanton Bern kam es vereinzelt zu Hagel, so etwa in Gurzelen nordwestlich von Thun.

Am Montagnachmittag hatte ein heftiges Gewitter die Emme innert Kürze rasant angeschwellen lassen. Der Fluss führte viel Schwemmholz mit. Die Tamedia-Zeitungen berichteten auf ihren Online-Seiten, es sei zu Überschwemmungen am Oberlauf der Emme gekommen.

In Kemmeribodenbad sei Wasser in das beliebte Hotel-Restaurant eingedrungen. Die Hotel-Leitung teilte mit, das Gebäude sei komplett geflutet worden. Der Betrieb sei bis auf weiteres eingestellt.

Um etwa 21 Uhr gaben die Behörden Entwarnung für die Gebiete entlang der Emme im Kanton Bern. Eine gute Stunde später gab es auch Entwarnung für den Solothurner Teil der Emme.

Die Unwetter führte auch anderswo im Kanton Bern zu Schäden. Zwischen Brienz BE und Oberried BE entgleiste am Montagnachmittag ein Zug der Zentralbahn. Dieser war mit einem Baum kollidiert, der während eines heftigen Gewitters auf die Gleise gestürzt war.

Verletzt wurde niemand. Wie die Zentralbahn mitteilte, wurden die Reisenden evakuiert. Die Bahnstrecke wurde zwischen Brienz und Oberried gesperrt – ein Unterbruch, welcher laut Zentralbahn bis in die Nacht hinein dauern dürfte.

Wegen eines Murgangs am rechten Brienzerseeufer wurde auch die Kantonsstrasse zwischen Ringgenberg und Brienz gesperrt, wie die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern am Montagabend mitteilte. Um die Zu- und Wegfahrt von und nach Brienz zu gewährleisten, sei die A8 offen.

Die Berner Kantonspolizei meldete um etwa 19 Uhr, ein parkiertes Auto sei bei diesem Murgang in den Brienzersee gespült worden. Sie habe keine Kenntnis von verletzten Personen.

Im Laufe der Nacht auf Dienstag dürfte sich die Wetterlage beruhigen. Wie der Radar von MeteoSchweiz zeigt, zieht die Gewitterfront nach Osten ab. Laut SRF Meteo sind am Dienstag im Flachland keine weiteren Gewitter zu erwarten.

(text:sda/bild:unsplash)