6 Dezember 2023

Geschlechtsumwandlungs-Operationen erst ab 18

Der Grosse Rat will Geschlechtsumwandlungs-Operationen erst ab 18 Jahre erlauben. Die entsprechende Motion fand heute mit 76 zu 75 Stimmen eine Mehrheit. Wegen dem knappen Ergebnis gehen die Meinungen aber ausseinander. Mitmotionär Samuel Kullman (EDU) ist dabei der Meinung, dass viele Jugendliche, welche sich in ihrem Körper nicht wohlfühlen, an gewissen Entwicklungsstörungen leiden würden. Durch neue Medien wie TikTok würden diese mit der Idee konfrontiert, dass sie im falschen Körper geboren sein könnten. Der Weg zur Geschlechtsumwandlung scheint als Lösung für alle Probleme, die Gefahren würden je nach Umfeld ausgeblendet, so Samuel Kullmann. Eine andere Meinung hat die Grossrätin Rahel Ruch der Grünen, welche auf die individuelle Urteilsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen hinweist. Im Schweizer Gesetz sei festgeschrieben, dass Jugendliche trotz Minderjährigkeit über medizinische Behandlungen entscheiden dürften, wenn sie urteilsfähig seien. Deshalb könne der Kanton Bern kein Sonderrecht einführen, so Rahel Ruch. Da es sich um eine Richtlinienmotion handelt, liegt die Umsetzung schlussendlich bei der Regierung. Dabei soll sie die Jugendlichen bei Fragen zur Geschlechtsidentität unterstützen und bei unter 18-Jährigen beispielsweise eine Hormontherapie statt eine Operation vorschlagen.

(text:jkä/symbolbild:unsplash)