Geologie und Biodiversität in der Kiesgrube Bümberg
Die Kiesgrube Bümberg öffnete vergangenen Samstag, 7. Mai 2022, seine Türen für Anwohnerinnen und Anwohner und alle anderen Interessierten. Unter Leitung von ausgewiesenen Experten auf ihrem Fach, erkundeten die 77 Teilnehmenden während drei Führungen die Geologie, die Amphibien sowie die Tätigkeiten der KAGA Kies AG Aaretal in der Kiesgrube. Seit der Begradigung der Flüsse sind dynamische Lebensräume für Pionierarten wie Kreuzkröten oder Gelbbauchunken in der Schweiz selten geworden. Kiesgruben bieten einen Ersatzlebensraum und beheimaten damit viele seltenen Tier- und Pflanzenarten und leisten einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt der Schweiz. Sarah Althaus, Biologin der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch), führte die Gäste durch die wertvollen Ökoflächen der Kiesgrube Bümberg. An vielen Stellen haben sich in Fahrrinnen natürliche Tümpel gebildet, in denen aktuell die Kreuzkröten gerne ihre Laichfäden ablegen. Zusätzlich hat die Stiftung Landschaft und Kies zahlreiche Gewässer angelegt, welche auch sehr gut von den Gelbbauchunken angenommen werden. Die Exkursionsteilnehmenden durften mit Netzen auch selbst auf Pirsch gehen. Aufschlussreich sind Kiesgruben für die Forschung in der Geologie. Beim Abbau entstehen meterhohe Steilwände. Die darin sichtbaren Schichtungen sowie deren Gesteinszusammensetzung verraten beispielswiese, wie oft eine Gegend von Gletschern bedeckt war und ob es hier einmal einen See gab. Privatdozent Dr. Naki Akçar vom Geologischen Institut der Universität Bern vermittelte den Besuchenden die komplexen Zusammenhänge mit viel Witz und Leidenschaft. Und für die Kinder hatte er noch eine ganz spezielle Überraschung als Geschenk dabei: Steine aus der Antarktis. Ohne die Abbau-, Auffüll- und Rekultivierungstätigkeiten der KAGA würden die wertvollen Ökoflächen gar nicht entstehen. Erich Binz, Betriebsleiter der Kiesgrube Bümberg, führte die Gäste durch das abwechslungsreiche Gelände und erklärte unter anderem die einzelnen Schritte der Rekultivierung. Er sorgte zudem fürs leibliche Wohl der Gäste. Zum Abschluss gab es Leckeres vom Grill.
(text:pd/bild:unsplash-symbolbild)
