Frischer Wind für kommunale Klimastrategien im Oberland
Das Projekt „In einem Jahr gemeinsam zur Klimastrategie“ der Regionalkonferenz Oberland-Ost ist in vollem Gange. Fünf Gemeinden aus dem östlichen Berner Oberland entwickeln derzeit ihre lokale Klimastrategie – mit finanzieller Unterstützung des Bundes sowie des Kantons und nun auch mit kreativen Ideen aus der Bevölkerung.
Seit Januar 2025 arbeiten die fünf Gemeinden der Region Oberland-Ost, Beatenberg, Grindelwald, Interlaken, Meiringen und Schwanden bei Brienz im Rahmen des durch das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) geförderten Projekts „In einem Jahr gemeinsam zur Klimastrategie“ an der Entwicklung ihrer lokalen Klimastrategien. Unterstützt werden sie dabei von der Regionalkonferenz Oberland-Ost sowie dem Beratungsbüro conseil3. Ziel ist es, konkrete und umsetzbare Strategien für Klimaschutz und Klimaanpassung zu erarbeiten, die langfristig Wirkung entfalten.
Ein zentrales Element des Projekts ist die Einbindung der Bevölkerung. Seit kurzem läuft die Mitwirkungsphase, in der Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, eigene Ideen und Vorschläge für ihre Gemeinde einzubringen. «Der geschärfte Blick von den Anwohnenden ist bei der Erarbeitung und Umsetzung von Klimamassnahmen besonders wertvoll – sie spüren die Folgen des Klimawandels in ihrem Alltag» sagt Alina von Allmen, Klimacoach der Regionalkonferenz Oberland-Ost. Bereits jetzt zeigt sich eine grosse Resonanz: Eingereicht wurden unter anderem Vorschläge rund um das Thema Biodiversität, wie der Wunsch nach einer Umgestaltung von öffentlichen Rasenflächen zu Wildblumenwiesen oder mehr mobile Begrünung auf dem Amman-Hofer Platzen. Auch das Thema Mobilität bewegt die Bevölkerung wie zum Beispiel der Wunsch nach einem autofreien Dorfzentrum in Interlaken, dem Ausbau des Velonetzes, Gratisparkplätze für Elektrofahrzeuge oder eine neue Gondelbahnverbindung von Unterseen nach Waldegg zur Reduktion des Paraglidingverkehrs in Beatenberg.
«Die Vielfalt der eingereichten Ideen ist beeindruckend. Wir prüfen nach Ende der Eingabefrist alle Ideen auf ihre Umsetzbarkeit und freuen uns, wenn möglichst viele davon als Massnahmen in die Klimastrategie aufgenommen werden können», sagt der Stellvertretende Bauverwalter der Gemeinde Interlaken. «Bei der visualisierten Idee muss zum Beispiel berücksichtigt werden, dass einige der Blumentöpfe im Strassenbereich stehen und die Begrünung nicht ganz so umgesetzt werden könnte.»
Die Eingaben spiegeln ein wachsendes Bewusstsein für Umweltfragen wider – und zeigen, dass viele Menschen in der Region konkrete Vorstellungen davon haben, wie ihre Gemeinde nachhaltiger und resilienter gestaltet werden kann. Ideen können noch bis zum 7. Juli 2025 bei der Regionalkonferenz Oberland-Ost eingereicht werden (alina.vonallmen@oberland-ost.ch) . Im Anschluss werden diese von den fünf Gemeinden individuell auf ihre Umsetzbarkeit geprüft.
(text:pd/bild:zvg regionalkonferenz oberland-ost)