22 Februar 2023

Finanzkommission verbindet Zustimmung zu Informatikkredit mit Stellenreduktion

Die Finanzkommission (FiKo) hat dem Kredit von 26 Millionen Franken für die zweite Etappe des Enterprise Ressource Planning Systems zugestimmt. Sie verlangt jedoch mittels Finanzmotion die sofortige Kompensation der fünf zusätzlichen Stellen, die in der Finanzverwaltung für die zweite Etappe notwendig sind. Zudem sollen mittelfristig 80 Vollzeitstellen reduziert werden.
Der Kanton Bern führt mit der Software SAP in drei Phasen ein Enterprise Ressource Planning System (ERP) ein. In der ersten Phase wurden die Eigenentwicklungen FIS (Finanzinformationssystem) und Persiska (Personalsystem) abgelöst und die Basisfunktionalitäten sichergestellt. In der zweiten Etappe stehen Effizienzoptimierungen im Zentrum. In der dritten Etappe sollen weitergehende organisatorische Optimierungen an die Hand genommen werden. So soll etwa die Einführung von Shared Service Centers geprüft werden.
Die beiden ersten Etappen kosten rund 115 Millionen Franken. Der Kreditantrag des Regierungsrates für die zweite Etappe beläuft sich auf 26 Millionen Franken. Die FiKo stimmt dem Antrag einstimmig zu. Die dritte Etappe wird vermutlich ebenfalls Kosten in Millionenhöhe nach sich ziehen. Diesen Kosten stehen Effizienzgewinne gegenüber. So führt das moderne ERP mit seinen zusätzlichen Funktionalitäten zu Qualitätsverbesserungen und ermöglicht Mengenausweitungen ohne zusätzliches Personal.

Damit den hohen Kosten auch monetäre Einsparungen gegenüberstehen, müssen Stelleneinsparungen möglich sein. Deshalb beantragt die FiKo dem Grossen Rat in der Form einer Finanzmotion, die für die zweite Etappe nötigen fünf zusätzlichen Stellen ab dem Budget 2024 in allen Direktionen, der Staatskanzlei und der Justiz zu kompensieren. Bis zwei Jahre nach Abschluss der Einführung der dritten Etappe des ERP – dies wird zirka 2029 der Fall sein – sollen zudem 80 weitere Vollzeitstellen eingespart werden. Denn projektinterne Berechnungen haben ergeben, dass die Einführung des ERP Optimierungen bringt, die insgesamt 165 Vollstellen entsprechen. Die FiKo will nun die Hälfte davon in tatsächliche Stelleneinsparungen ummünzen. Dazu reicht sie eine weitere Motion ein.

(text:pd/bild:unsplash)