13 März 2022

FDP-Schlappe bei Regierungsratswahlen in Ob- und Nidwalden

Bei den Regierungsratswahlen in Ob- und Nidwalden hat die FDP Verluste einstecken müssen: in Obwalden wurde ihre Finanzdirektorin Maya Büchi-Kaiser abgewählt (links im Bild), in Nidwalden mussten die Freisinnigen einen freigewordenen Sitz an die überraschende GLP abgeben.

In Nidwalden eroberten die erst wenige Monate alten Grünliberalen im ersten Wahlgang einen der sieben Regierungssitze: Der frühere Mitte-Politiker Peter Truttmann holte bei einem absoluten Mehr von 5486 Stimmen 6452 Stimmen. Er erreichte damit den siebten Platz und liess Neu-Kandidierende von SVP und FDP hinter sich.

Die GLP holte den Sitz zu Lasten der FDP, die den freigewordenen Sitz von Alfred Bossard somit nicht verteidigen konnte. Die Freisinnigen sind nur noch mit dem Bisherigen Joe Christen (8465 Stimmen) in der Regierung vertreten.

Die Mitte konnte den Rücktritt von Josef Niederberger dagegen verlustfrei verkraften. Neu gewählt wurde die profilierte Mitte-Politikerin Therese Rotzer mit 7638 Stimmen. Sie erzielte damit das fünftbeste Resultat. Wiedergewählt wurden für die Mitte Othmar Filliger (10’250 Stimmen) und Karin Kayser (10’036), für die SVP Michèle Blöchliger (8770) und Res Schmid (7415).

Mit einem Paukenschlag endeten auch die Regierungsratswahlen in Obwalden. Dort holte Finanzdirektorin Maya Büchi-Kaiser (FDP) nur 4818 Stimmen, sie verpasste damit das absolute Mehr von 5845 Stimmen deutlich. Es ist die erste Abwahl eines Obwaldner Regierungsmitglieds an der Urne überhaupt.

Zum Verhängnis geworden sein könnte ihr die ungewisse Zukunft des Kantonsspitals Obwalden. Büchi-Kaiser äusserte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA enttäuscht, sie habe aber mit allem rechnen müssen. Der Wahlkampf sei sehr emotional geführt worden, ihr Leistungsausweis im Bereich der Finanzen sei dabei zu wenig gewürdigt worden.

Das Mandat der freisinnigen Büchi-Kaiser geht an die CVP, die mit Kantonsrätin und Juristin Cornelia Kaufmann-Hurschler aus Engelberg (7762 Stimmen) einen zweiten Regierungssitz holte. Die anderen vier Bisherigen wurden im Amt bestätigt: Der parteilosen Josef Hess machte mit 9220 Stimmen das beste Resultat. Christoph Amstad (CVP) kam auf 8982 Stimmen, CSP-Regierungsrat Christian Schäli auf 8561 Stimmen und Daniel Wyler (SVP) auf 6285 Stimmen.

Sowohl in Ob- wie in Nidwalden zieht die GLP neu ins Kantonsparlament ein. In Nidwalden erreichte sie mit fünf der 60 Sitze Fraktionsstärke, in Obwalden holte sie 2 der 55 Sitze. In Obwalden machten auch CVP und FDP Sitzgewinne, in Nidwalden verloren alle Parteien bis auf die SVP Mandate an die Grünliberalen.

(text und bild: sda)