21 August 2023

Extremer Gletscherschwund in den Berner Alpen

Zur symbolischen Unterstützung der eingereichten Gletscher-Initiative, wanderte die Klimagruppe Simmental im August 2021 zum ersten Mal von der Iffigenalp aus zum westlichen Rand des Glacier de la Plaine Morte. Verschiedene Referenzpunkte wurden damals als GPS Daten festgehalten, um im folgenden Jahr über den Gletscherschwund zu berichten. Nun stand am 11. und 12. August 2023 der dritte Besuch auf dem Programm.

Eines ist auch nach dieser zweitätigen «Expedition» klar: Der Plaine-Morte Gletscher schmilzt rasant. Das allein ist eigentlich keine Neuigkeit. Es scheint jedoch als müssten man sich langsam von den herrlich weissen Gipfeln der heimischen Bergen verabschieden. Das bestätigen auch offizielle Quellen. So sind gemäss dem Schweizerischen Gletschermesswerk GLAMOS im Jahr 2022 insgesamt rund acht Meter Eis abgeschmolzen.

In der Schweiz haben die Gletscher letztes Jahr insgesamt 2.8 Billionen Liter Wasser verloren, was in etwa dem Gesamtvolumen aller Schweizer Stauseen entspricht. Diese dramatische Gletscherschmelze lässt sich auf drei Hauptgründe zurückführen: Geringe Schneefälle im Winter und Frühjahr, Sand aus der Sahara-Wüste, der das Rückstrahlvermögen verringerte und eine aussergewöhnliche Hitzewelle im Sommer 2022 mit Rekordtemperaturen.

Trotz den aktuellen, alarmierenden Umwelt-Hiobsbotschaften liessen sich die Teilnehmenden die Freude auf den erneuten Besuch des Gletschers nicht nehmen. Mit dabei war wie im Vorjahr der bekannte Naturfotograf Ernst Zbären (82). Dazu gekommen sind die beiden jungen Drohnenpiloten Renato Ramseier und Jean-Julien Wimmer.

(Text:pd/bild.zgv klimagruppe simmental)