9 Mai 2022

Erholung im Schweizer Tourismus hÀlt trotz Ukraine-Krieg an

Der Krieg in der Ukraine hat der Erholung des Schweizer Tourismus im Monat MĂ€rz keinen Abbruch getan. WĂ€hrend der Inlandtourismus so beliebt ist wie noch nie, kehrten auch viele auslĂ€ndische GĂ€ste zurĂŒck. Selbst die Anzahl russischer Besucher lag im MĂ€rz nur knapp unter dem Vorjahresniveau.

Im MĂ€rz 2022 zĂ€hlte das Bundesamt fĂŒr Statistik (BFS) 3,0 Millionen LogiernĂ€chte. Das sind gut 60 Prozent oder rund 1,1 Millionen mehr als im Vorjahresmonat, wie aus den am Montag veröffentlichten Daten hervorgeht. Der Vorkrisenwert von MĂ€rz 2019 ist damit nur noch rund 10 Prozent entfernt.

Mit 1,82 Millionen entfiel im MĂ€rz weiterhin der grösste Anteil der HotelĂŒbernachtungen auf einheimische GĂ€ste. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein deutliches Plus von fast 25 Prozent. Aber auch verglichen mit dem bisherigen Höchstwert von 2019 zeigt sich eine Zunahme von rund 13 Prozent.

Ausserdem konnten sich die hiesigen Hoteliers auch im MĂ€rz ĂŒber eine zunehmende RĂŒckkehr europĂ€ischer GĂ€ste freuen. GegenĂŒber dem Vorjahr verdreifachte sich die Anzahl der von AuslĂ€ndern gebuchten HotelĂŒbernachtungen auf 1,2 Millionen. Die wichtigsten HerkunftslĂ€nder Deutschland, Grossbritannien und Frankreich blieben aber trotz der Erholung noch zwischen 20 und 25 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.

Noch weit von einer vollstĂ€ndigen Erholung entfernt sind dagegen FernmĂ€rkte wie China und Indien. WĂ€hrend bei den chinesischen GĂ€sten weiterhin fast 95 Prozent der GĂ€ste im Vergleich zum MĂ€rz 2019 ausblieben, kehrten aus Indien aber immerhin ein Drittel der Touristen zurĂŒck.

Schneller erholten sich andere aussereuropĂ€ische MĂ€rkte. Hohe Zuwachsraten verzeichnete insbesondere die Golfregion mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Aber auch aus den Vereinigten Staaten wurden im MĂ€rz wieder mehr als 100’000 Übernachtungen in der Schweiz gebucht: Das sind fast 15 Mal mehr als vor einem Jahr. Die USA holten sich damit den fĂŒnften Platz bei den wichtigsten HerkunftslĂ€nder zurĂŒck, noch vor Italien und den Niederlanden.

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine gilt ein Augenmerk bei der Auswertung auch der Entwicklung der GĂ€stezahlen aus Russland. Diese blieben rund 10 Prozent unter dem Vorjahr, wobei der RĂŒckgang in erster Linie an den Tourismusregionen GraubĂŒnden oder Wallis festzumachen ist. In den StĂ€dten Genf und ZĂŒrich stieg die Zahl der Übernachtungen aus Russland im Vorjahresvergleich dagegen an.

Insgesamt haben die russischen GĂ€ste fĂŒr den Schweizer Tourismus aber an Gewicht eingebĂŒsst. So standen die Russen im MĂ€rz 2022 noch fĂŒr 0,54 Prozent aller HotelĂŒbernachtungen aus dem Ausland. Im Gesamtjahr 2021 waren sie noch fĂŒr 1,2 Prozent aller auslĂ€ndischen LogiernĂ€chte verantwortlich.

(text:sda/bild:beo)