22 Dezember 2023

Erhebliche Schlammmengen erreichen Erdrutschgebiet in Schwanden

Intensive Niederschläge haben im Erdrutschgebiet in Schwanden GL erneut Murgänge ausgelöst. Mehrere hundert Kubikmeter Schlamm erreichten am Freitagmorgen ein Wohnquartier, das erst seit wenigen Wochen wieder bewohnbar ist. 30 Personen werden für voraussichtlich zwei Nächte evakuiert.

Es bestehe keine Gefahr um Leib und Leben, teilte die zuständige Gemeinde Glarus Süd am Freitagabend mit. Allerdings könne es zu einem Wasser- und Stromunterbruch kommen.

Der sehr dünnflüssige Schlamm floss am Freitagmorgen durch das Wohnquartier bis in den angrenzenden Fluss Linth, wie der Gemeindepräsident Hansruedi Forrer kurz vor 16 Uhr der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

An den Gebäuden waren vorerst keine grösseren Schäden erkennbar. Die Einsatzkräfte verhinderten mit Sandsäcken ein Eindringen der Schlammmassen in die Häuser. Sie werden auch in den kommenden Stunden weiterhin im Einsatz stehen, um den Folgen des starken Regens entgegenzuwirken.

Nach wie vor drohen 60’000 Kubikmeter Material in die Tiefe zu rutschen – doppelt so viel wie Ende August heruntergekommen war und etliche Häuser zerstört und beschädigt hatte. Mit den anhaltenden Regenfällen sei nicht auszuschliessen, dass die nächsten Tage nochmals grössere Mengen das Wohngebiet erreichen, hiess es bei der Gemeinde.

Das jetzt betroffene Quartier liegt nur wenige Meter von der sogenannten roten Zone, in der die Murgänge vom August die grössten Schäden angerichtet hatten. Erst vergangene Woche wurde klar, dass die 40 Betroffenen dieser Zone nie mehr in ihre Häuser zurückkehren können. Die Gebäude sollen gar abgerissen werden.

Stand letzte Woche waren noch immer 64 Personen evakuiert. Die 30 Personen aus den jetzt betroffenen zwei Wohnblocks durften erst vor wenigen Wochen zurück nach Hause.

(text:sda/bild:keystone)