6 Dezember 2022

Einen Bundesratssitz für das Berner Oberland?

Die Chancen stehen gut. Selbst die politische Gegnerschaft, die SP, soll Albert Rösti nach den gestrigen Hearings mit Applaus verabschiedet haben. Zwar ist bei Bundesratswahlen alles möglich, und auch der Zürcher SVP-Nationalrat Hansueli Vogt, darf sich gute Chancen ausrechnen, aber Albert Rösti scheint für den Sprung in die Landesregierung wenig im Weg zu stellen.

Dabei mangelt es eigentlich nicht an Kritik: Er sei ein Ämtli-Sammler heisst es nicht selten über den Nationalrat und Uetendorfer Gemeindepräsidenten, der zudem noch in diversen Verwaltungsräten und Verbänden tätig ist. Der Klimajugend etwa ist sein ehemaliges Engagement bei der Swissoil, der Schweizer Öl-Lobby, ein Dorn im Auge.

Aber: Albert Rösti ist im Parlament breit abgestützt, er gilt – zumindest neuerdings – als umgänglich und kompromissbereit, weshalb ihn etwa die Zürcher Nationalrätin Jacqueline Badran (SP) auf Twitter als „wählbar“ bezeichnete. Demgegenüber gabs nach Bekanntgabe seiner Kandidatur Missmut aus der rechten Ecke von Röstis Partei. Die Weltwoche unter Nationalrat Roger Köppel (SVP) schoss scharf gegen den Berner Oberländer. Zu wenig Parteisoldat, zu kompromissbereit, zu wenig Biss, schipfte das Blatt Rösti. Geschadet scheint es ihm nicht zu haben. Und er selbst sieht seine Kompromissfähigkeit als Vorteil im Bundesrat, wie Rösti gegenüber Radio BeO sagt.

Das letzte Wort hat am Mittwoch die Vereinigte Bundesversammlung.

Radio BeO berichtet ausführlich über die Bundesratswahlen und schaltet Live ins Bundeshaus, nach Bern und nach Kandersteg.

(text:csc/bild:archiv)