13 Februar 2023

Eine Woche nach Erdbeben: Ausmass der Zerstörung wird sichtbarer

Genau eine Woche nach den katastrophalen Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit Zehntausenden Toten wird das Ausmass immer deutlicher. Auch wenn am Wochenende noch Verschüttete lebend gefunden wurden, rechnen die Retter nun kaum noch mit Überlebenden. Am frühen Montagmorgen vor einer Woche hatte das erste Beben der Stärke 7,7 um 2.17 Uhr MEZ die Region erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten liegt inzwischen bei mehr als 35 000.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO beträgt die Opferzahl in Syrien mindestens 5900. Das Epizentrum lag im Nachbarland Türkei. Dort starben den Behörden zufolge mindestens 30 000 Menschen. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths rechnete am Sonntag sogar mit bis zu 50 000 Toten. Tausende werden noch vermisst.

In einem Wettlauf gegen die Zeit wurden auch sieben Tage nach der Katastrophe Überlebende gerettet. Nach 163 Stunden unter Trümmern befreiten die Rettungsteams in der Provinz Hatay am späten Sonntagabend unter anderem einen siebenjährigen Junge und eine 62-Jährige, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am frühen Montagmorgen berichtete. In der Provinz Kahramanmaras wurde ein 45-jähriger Mann gerettet, der 162 Stunden verschüttet gewesen war. Während der Rettungsarbeiten erzählte Polat den Rettungskräften, dass er auf den Ofen neben sich geschlagen habe, um auf sich aufmerksam zu machen. 158 Stunden musste ein zehnjähriger Junge in der Stadt Adimayan auf Rettung warten. Sein erster Wunsch, Fruchtgummis zu bekommen, habe die Herzen der Retter berührt.

(text:sda/bild:sda)