Ein Treffpunkt für alle Fälle in Ringgenberg
An verschiedenen Orten im Kanton Bern gibt es bereits sogenannte Notfalltreffpunkte für die Bevölkerung. Nun haben sich auch Gemeinden im Einzugsbereich der Regionalen Führungsorganisation Bödeli (RFO Bödeli) und der Zivilschutz Organisation Jungfrau entschieden, eine solche Anlaufstelle zu schaffen.
Ein Notfalltreffpunkt kommt erst dann zum Einsatz, wenn sonst nichts mehr geht – im schlimmsten Fall bei einer Notlage wie einer Naturkatastrophe oder längeren Stromunterbrüchen. Die Informationsstellen für die Bevölkerung sind insbesondere dann wichtig, wenn die üblichen Kommunikationsmittel wie Telefon und Internet nicht mehr funktionieren. Die Gemeinden haben in diesem Fall ein Mittel zur Hand, um der betroffenen Bevölkerung direkt Unterstützung anzubieten. In erster Linie dienen die Treffpunkte dazu, Informationen weiterzugeben und Hilfe anzubieten, beispielsweise Blaulichtorganisationen zu alarmieren, wenn diese anderweitig nicht erreicht werden können.
In Ringgenberg übten am Dienstag, 8. November 2022, Vertreterinnen und Vertreter der beiden Gemeinden Ringgenberg und Niederried, wie sie ihren gemeinsamen Notfalltreffpunkt aufbauen müssen. Der Betrieb der Notfalltreffpunkte liegt im Ernstfall bei den Gemeinden, für Ausbildung und Übung wirkten die Zivilschutzorganisation (ZSO) Jungfrau und die Regionale Führungsorganisation Bödeli (RFO Bödeli) unterstützend mit. Geübt wurde neben dem räumlichen Aufbau vor allem in den zwei Bereichen «alarmieren» und «informieren». Die Anwesenden lernten, wie sie einen Notruf per Funk absetzen können, sollten andere Kommunikationsmittel ausfallen. Ebenso wurde thematisiert, wie Gemeindebehörden, Führungsorganisationen und andere Partner über die Notfalltreffpunkte miteinander kommunizieren. An den Notfalltreffpunkten sollen der Bevölkerung alle nötigen Informationen bereitgestellt werden können, die Einwohnerinnen und Einwohner sollen aber auch die Möglichkeit haben, ihre eigenen Bedürfnisse zu melden.
Parallel zu Ringgenberg und Niederried nahmen auch die Gemeinden Beatenberg und Habkern je ihren Notfalltreffpunkt übungshalber in Betrieb. Auch in Interlaken läuft die Umsetzung entsprechender Massnahmen. Die weiteren Gemeinden aus dem Einzugsbereich der RFO Bödeli planen Schritte für die nächsten Monate. Jede Gemeinde arbeitet ihr eigenes, auf die spezifischen Bedürfnisse angepasstes Konzept aus, das abschliessend vom Kanton genehmigt wird. Damit erhalten die Orte grünes Licht und eine entsprechende Grundausstattung für ihre Notfalltreffpunkte.
(text:pd/bild:zvg)