26 April 2023

Ein Ort der Stille und zum Abschied nehmen in Aeschi

Dass die Eltern vor den Kindern sterben, entspricht der natürlichen Ordnung und ist völlig normal. Doch es gibt auch den Moment, wo Eltern und die Familie ihr Kind während, vor oder kurz nach der Geburt verlieren. Damit die Eltern die legale Möglichkeit haben ihr Kind in Würde zu verabschieden, wird am 13. Mai das Sternengrab in Aeschi eingeweiht.

«Es ist sekundär, zu welchem Zeitpunkt man einen Menschen verliert, es ist immer zu früh und es tut immer weh» so ein Zitat. Das eigene Kind zu verlieren ist wohl das Schlimmste, was Eltern geschehen kann. Noch brutaler wird es emotional, wenn das Leben des Kindes bereits endet, ehe es begonnen hat. Diesen Schmerz muss man irgendwie für sich verarbeiten. Umso wichtiger ist es, dass es eine Gedenkstätte gibt, wo die Familie den Verlust betrauern kann. Ein stiller Ort, wo man unter kirchlicher Begleitung oder im Beisein des Friedhofgärtners sein «Sternenkind» zu Grabe tragen darf. Bei der Begräbniskommission Aeschi-Krattigen ist man der Meinung: «Trauerarbeit ist für die Betroffenen immens wichtig. Dazu gehört eine würdevolle Bestattung.» Diese Möglichkeit wird nun auf dem Friedhof in Aeschi b. Spiez ermöglicht. Der Begräbniskommission Aeschi-Krattigen wurde bewusst, dass es in der näheren Umgebung für Sternenkinder keine Grabstätte gibt. Aus diesem Grund dürfen und können auch Auswärtige diese Möglichkeit in Anspruch nehmen. Auf Wunsch wird mit Namenschild, einem Stern oder ganz anonym beerdigt. Es besteht auch die Möglichkeit, einfach den Namen des Kindes auf den Stern zu schreiben, wenn eine Beisetzung nicht (mehr) möglich ist.

Am 13. Mai um 10 Uhr wird die Grabstätte offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Einweihungsfeier wird in einem schlichten und besinnlichen Rahmen durchgeführt. Sie wird geleitet von Thomas Knupp (Begräbnisgemeinde) und Pfarrerin Uta Ungerer. Chrige Amstutz wird mit sanften Alphornklängen das Ganze musikalisch unterstreichen.

(text:pd/bild:zvg)