17 Mai 2021

Schweizer Schwimmer in Rekordlaune

Der EM-Auftakt gelingt den Schweizer Schwimmern hervorragend. Antonio Djakovic (400 m Crawl) und die Männer-Staffel über 4×100 m Crawl belegen im Final jeweils den 6. Rang, dazu fallen am ersten Wettkampftag in Budapest sieben Schweizer Rekorde.

Antonio Djakovic unterbot im EM-Final über 400 m Crawl – der Distanz, auf welcher er vor knapp zwei Jahren in Kasan Junioren-Europameister geworden war – seinen erst am Vormittag aufgestellten Schweizer Rekord gleich nochmals. In 3:46,54 war der Thurgauer um 0,69 Sekunden schneller als im Vorlauf, wo er von allen 49 Startenden die beste Zeit erreicht hatte.

Gold ging an den Russen Martin Maljutin, der fast zweieinhalb Sekunden schneller war als Djakovic. Für diesen war statt EM-Rang 6 die Tatsache wichtiger, auf einer zweiten Einzel-Distanz die A-Limite für die Olympischen Spiele unterboten zu haben. Im April hatte der erst 18-jährige Schwimmer vom SC Uster-Wallisellen bereits die für Tokio geforderte Marke über 200 m Crawl erfüllt.

Fast alles sei nach Plan gelaufen, befand Djakovic. „Top acht in Europa und die Olympia-Limite geschafft, das ist eine sehr gute Leistung von mir“, sprach er sich das angebrachte Lob gleich selbst aus.

Wie Djakovic über 400 m Crawl überzeugte auch die 4×100-m-Crawlstaffel der Männer. Roman Mityukov, Nils Liess, Noè Ponti und Djakovic schlugen im von den Russen überlegen gewonnenen Final in 3:13,41 an. Damit senkten die Schweizer den erst im Vorlauf in gleicher Besetzung geschwommenen Rekord nochmals um 1,31 Sekunden.

Insgesamt verbesserte das Swiss-Aquatics-Quartett am EM-Eröffnungstag die nationale Bestmarke, die zuvor seit der WM 2009 in Rom Bestand gehabt hatte, um 2,72 Sekunden. Diese Staffel hat damit beste Aussichten, sich über die nun erreichte Zeit einen der vier verbliebenen Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Tokio zu sichern.

Auch Startschwimmer Mityukov liess sich zweimal Landesrekord notieren. Im Final war der 20-jährige Genfer in 48,20 nochmals um einen Hundertstel schneller als im Vorlauf, in welchem er Dominik Meichtrys Landesrekord gleich um 0,34 Sekunden unterboten hatte.

Mityukov – zuvor schon über 200 m Rücken für Tokio qualifiziert – blieb damit zweimal auch über 100 m Crawl unter der geforderten A-Limite für die Sommerspiele: „Eine solche Zeit hätte ich vor dem Vorlauf absolut nicht erwartet. Das ist natürlich wunderbar, den Wettkampf so beginnen zu können.“

Auch Maria Ugolkova darf mit ihrem EM-Auftakt zufrieden sein. Die 31-Jährige erreichte über 100 m Delfin, eine Nebenstrecke von ihr, den 11. EM-Rang. In 58,56 stellte sie ebenfalls einen Schweizer Rekord auf.

Der Russe Kliment Kolesnikow war in der ungarischen Hauptstadt für den ersten Weltrekord besorgt. Der 20-Jährige unterbot im Halbfinal über 50 m Rücken in 23,93 die eigene Bestmarke vom August 2018 um sieben Hundertstel.

(text:sda/bild:sda)