24 August 2024

Die Zulg erhält den «Gewässer-Oskar»

Die weitgehend noch wilde Zulg, welche zwischen Emmental und Berner Oberland fliesst, gehört zu acht Schweizer Gewässern, welche dieses Jahr vom Verein Gewässerperlen und vom WWF gewürdigt wurden. Zwischen Eriz und der Brücke bei Stägweid ist sie auf weiten Strecken noch naturnah und daher besonders wertvoll, deshalb wurde sie für das Label „Gewässerperle Plus“ nominiert. Der extra angefertigte Steinpokal als «Gewässer-Oskar» wurde auf der schönen Koppisbrücke feierlich an die angrenzenden Gemeinden übergeben.

Wilde und lebendige Flüsse und Bäche sind in der Schweiz äusserst selten geworden. Die meisten Fliessgewässer wurden begradigt, kanalisiert, oder durch Wehre und Staudämme zerstückelt und fragmentiert. Nur 3.5% sind noch in einem natürlichen Zustand. Natürliche Gewässer sind wahre Hotspots der Biodiversität und für Mensch und Natur unentbehrlich. Darum ehren der Verein Gewässerperlen und der WWF Gemeinden, die sich für den Erhalt ihrer wilden Bäche und Flüsse einsetzen. «Wir wissen, dass wir einen seltenen Schatz beherbergen, und freuen uns sehr über die Wertschätzung unseres unberührten Gewässers», sagt Daniel Kropf, Gemeindepräsident von Eriz bei der Feier. Auch Stefan Reusser, Gemeindepräsident von Horrenbach-Buchen, sagt: „Solche Gewässer wie die Zulg sind keine Selbstverständlichkeit. Sie ist ein besonderes Juwel, das zum Geniessen einlädt und zu dem wir weiterhin Sorge tragen wollen“. Sie drücken damit das aus, was auch für die restlichen anwesenden Vertreter der Anrainergemeinden feststeht: Bruno Ryser und Hans-Rudolf Bühler, Gemeinderat und Gemeindepräsident von Homberg, Gemeindepräsident von Unterlangenegg, Michael Graf, der Gemeinderat von Oberlangenegg Michael Gerber, Bernhard Zaugg, Mitglied der Baukommission der Gemeinde Fahrni und Christian Schaller, Gemeinderat von Teuffental.

Nebst feierlicher Stimmung bot der Anlass auch Gelegenheit, sich gemeindeübergreifend über die Zukunft des Gewässers auszutauschen. Die Gemeindevertreter, der Verein Gewässerperlen und der WWF Bern sind sich einig: Sie wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die Zulg auch in Zukunft so wild und lebendig bleiben kann.

Nun besteht die Möglichkeit, die Zulg mit dem Label «Gewässerperle PLUS» auszeichnen zu lassen. Damit die Anwesenden wissen, was das für weitere Schritte bedeuten würde, stellte Gabriele Aebli, Projektleiterin Gewässerperlen, die Kriterien für die Label-Vergabe am Anlass vor. Kurz gesagt: Das Label vergibt der Verein Gewässerperlen an lokale Trägerschaften, wenn sie einen Plan für die nächsten fünf Jahre aufstellen, um ihr Gewässer weiterhin zu schützen. Ob dieser oder ein anderer Weg gewählt wird, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, wird sich im weiteren Austausch zeigen.

(text:pd/bild:unsplash)