16 April 2023

Die göttliche Ordnung im Zulgtal

Im kommenden Juni startet in Schwarzenegg ob Thun ein aussergewöhnliches Freilichttheaterprojekt. Die Kulturlandbühne rechtes Zulgtal bringt das Stück «Die göttliche Ordnung» nach der Geschichte des gleichnamigen und erfolgreichen Schweizer Kinofilms auf die Bühne. Die Proben mit über 70 Mitwirkenden laufen auf Hochtouren.

Auf dem Bauernhof von Marianne und Bernhard Aeschlimann auf dem Moos in Schwarzenegg, bringt die Kulturlandbühne unter dem Titel «Die göttliche Ordnung», die Geschichte des gleichnamigen und erfolgreichen Schweizer Kinofilms von Autorin und Regisseurin Petra Volpe auf die Freilichtbühne. Der Theaterverein betritt damit einmal mehr Neuland. Dem Team ist es gelungen die erstmaligen Rechte für eine Freilichtaufführung dieses Kinofilms zu sichern. «Wir freuen uns sehr», sagt Projektleiter Daniel Rychener. Und weiter: «Die Filmproduzenten zeigten grosses Interesse an unserem Vorhaben.» Die Initianten, alles Männer, haben sich denn auch intensiv mit dem Thema Frauenstimmrecht auseinandergesetzt und unter anderem an der Ausstellung «50 Jahre Frauenstimmrecht» im historischen Museum in Bern Informationen geholt. Die Kulturlandbühne hat das Filmdrehbuch erhalten. Daraus entstanden ist eine Freilichttheaterversion. Den Filmstoff umgeschrieben hat Mitja Staub, der auch Regie führt. «Ich habe mir viel Zeit genommen, Ideen entwickelt und das eine oder andere Mal auch wieder verworfen und mich immer wieder in den Film vertieft», sagt Staub. Als Autor der Theaterversion hat er dabei zum Beispiel auf belebte Dorfszenen, wie auch musikalische Szenen gesetzt. Dennoch werde sich die Theaterversion stark an den Film anlehnen.

Die Geschichte des neusten Projekts der Kulturlandbühne spielt im Jahr 1971. Hauptfigur ist Nora, die mit ihrem Mann und den zwei Söhnen in einem kleinen, beschaulichen Dorf auf dem Land lebt. Dort ist wenig von den gesellschaftlichen Umwälzungen und der Aufbruchstimmung der 68er-Bewegung zu spüren. Doch Dorf- und Familienfrieden kommen gehörig ins Wanken, als Nora beginnt, sich für das Frauenstimmrecht einzusetzen. Im Dorf findet sie nach und nach Verbündete, aber auch immer mehr Gegner. Dennoch organisiert sie mit anderen Frauen den Widerstand gegen patriarchalische Rückständigkeit. Kurz vor der nationalen Abstimmung zum Frauenstimmrecht gar mit einem Streik.

Das Stück feiert am 14. Juni Première. Am 22. Juni findet eine Vorstellung exklusiv für Frauen statt.
Weitere Aufführungen: 17./19./21./23./24./28./29./30. Juni, 1./7./8./10./12./13./14./15./19./20./21. Juli 2023

(text:csc/bild:zvg)