22 Januar 2022

Die Covid-Massnahmen setzen Berner Jugendlichen psychisch zu

Jährlich führt das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg im Rahmen der Präventions-Workshops an Oberstufenschulen anonyme Befragungen durch. Erstmals wurden die Jugendlichen nebst ihrem Substanzkonsum auch danach befragt, wie es ihnen aufgrund der Covid-Krise geht. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen gab an, dass es ihnen schlechter als im Vergleich vor der Krise geht.

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg befragt im Kanton Bern jährlich Oberstufenschülerinnen und -schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren anonym im Rahmen der Suchtpräventions-Workshops zu ihrem Gesundheitsverhalten. Insgesamt 983 Jugendliche gaben im Jahr 2021 eine schriftliche Rückmeldung.

Nebst Angaben zum Konsumverhalten von legalen und illegalen Drogen, hatten die Jugendlichen auch die Möglichkeit, ihren Zustand aufgrund der Covid-Krise mitzuteilen. Die Ergebnisse zeigen nun, dass es 55.5 % der Befragten schlechter als vor der Krise geht. Das unterschiedliche Alter der Schülerinnen und Schüler spielt bezüglich der Befindlichkeit keine markante Rolle. Hingegen macht den Mädchen (64.5 %) die Situation wesentlich mehr zu schaffen als dies bei den Jungen (46.5 %) der Fall ist.

Die Befragten konnten auch angeben, weshalb es ihnen aktuell schlechter als im Vergleich vor der Covid-Krise geht. Auffallend dabei ist, dass ein hoher Anteil angab, dass sie nicht mehr gleich viel in ihrer Freizeit tun können wie vor der Krise. Auch wird das Maskentragen als negativ bewertet, etwa aufgrund des Luftmangels. Die Reduzierung der sozialen Kontakte wird als sehr belastend wahrgenommen. Auch Depressionen scheinen zugenommen zu haben. So schrieb etwa ein 14-jähriges Mädchen: «Ich wurde depressiv und wollte mein Leben aufgeben». Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz meint zum Ergebnis: «Offenbar sind die Covid-Massnahmen für die Mehrheit der Jugendlichen sehr einschneidend und dies hat auch eine Auswirkung auf die Gesundheit. Es muss daher alles unternommen werden, damit die junge Generation möglichst keine Schäden aufgrund der Covid-Massnahmen in Kauf nehmen muss.»

(text:pd/bild:unsplash)