7 Juli 2025

Detailhändler gehen gegen Twint vor

Die im Verband Swiss Retail Federation zusammengeschlossenen Detailhändler haben bei der Wettbewerbskommission (Weko) eine Anzeige gegen die Bezahl-App Twint eingereicht. Die Gebühren seien zu hoch, und Twint missbrauche seine Marktmacht.

Der Detailhandelsverband verlangt daher von der Weko, dass diese die Gesetzeskonformität der Gebühren prüft. Hinsichtlich Missbrauch der Marktmacht moniert er laut einer Mitteilung vom Montag, dass Schweizer Händler von Twint abhängig seien, weil ein Ausweichen auf andere Unternehmen nicht möglich sei.

Störend sind laut dem Detailhandelsverband aber vor allem die hohen Gebühren und das daraus resultierende „Preis-Leistungs-Verhältnis“. Die „zu hohen“ Gebühren können gemäss Swiss Retail Federation nicht einfach an die Kundschaft weitergeben werden.

Für die Detailhändler seien die Händlergebühren für Twint zu einer „inakzeptablen Belastung“ geworden, heisst es. Die von Twint mittlerweile erhobenen Gebühren seien „regelmässig gleich hoch oder sogar höher“ als bei Kreditkarten.

Die meisten Twint-Kunden hätten aber ein Bankkonto statt einer Kreditkarte als Zahlungsmittel hinterlegt. Daher müssten sich die Gebühren nach Ansicht des Verbands „vielmehr am deutlich günstigeren Niveau der Debitkartentransaktionen orientieren.“

Von der Prüfung durch die Weko erhofft sich der Verband die Einleitung einer formellen Untersuchung. Ob es zu diesem Schritt kommt, hänge aber davon ab, ob die Weko genügend Anhaltspunkte für eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung durch Twint sieht.

(text:sda/bild:keystone)