6. Sieg in Folge: Der FC Thun entführt drei Punkte aus Genf
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(03:42)
Was für ein seltsames Spiel in Genf. Über weite Strecken war die Partie zwischen Servette FC und dem FC Thun ein Musterbeispiel an Fussball-Alltag: viel Kampf, wenig Glanz, kaum Torgefahr. Beide Teams neutralisierten sich über grosse Teile der Begegnung, als hätte man sich stillschweigend auf ein 0:0 geeinigt. Servette versuchte es mit Ballbesitz und geduldigem Aufbau, während Thun kompakt stand und auf Umschaltmomente lauerte – allerdings ohne wirklich zwingend zu werden.
Je länger das Spiel dauerte, desto klarer wurde: Wer hier ein Tor erzielt, gewinnt- allerdings kam niemand zu Torchancen. Die Genfer wirkten bemüht, fanden aber selten Wege durch die gut organisierte Thuner Abwehr. Auf der anderen Seite fehlte den Berner Oberländern lange Zeit die letzte Präzision im Abschluss. Der Rasen sah viel Querpassspiel, aber wenig Strafraumszenen. Es war ein Abend, an dem Fussballherzen eher ruhig schlugen – zumindest bis zur Nachspielzeit.
Denn dann, als alle schon innerlich den Punktgewinn abhaken wollten, kam plötzlich doch noch Leben in die Sache. Thun warf in der letzten Aktion alles nach vorne – und tatsächlich landete der Ball über Umwege im Netz. Leonardo Bertone verwandelt einen Freistoss direkt, mit dem rechten Fuss oben links.Der Jubel war riesig, der Schock bei Servette ebenso. Nach 90 Minuten Langeweile entschied eine Sekunde Leidenschaft über den Ausgang dieses Spiels.
Am Ende stand ein Resultat, das kaum jemand mehr erwartet hatte: Servette bleibt ratlos zurück, während der FC Thun drei unerwartete, aber umso süssere Punkte aus dem Stade de Genève entführt. Kein Spektakel, keine Glanzleistung – aber ein Beispiel dafür, dass Einsatz, Geduld und Glaube bis zum Schluss belohnt werden können.
Für Thun ein Sieg des Willens – und für alle FCT-Fans ein perfektes Schlusskapitel eines eigentlich unspektakulären Abends.
(text:sbü/bild:levin anneler)
