Das Hotel Palace in Mürren soll dank Neubau lukrativ werden
Zehn Jahre nach dem Konkurs soll das Hotel Palace seinen Betrieb wieder aufnehmen. Eine lokale Investorengruppe plant, das bestehende Hotelgebäude zu sanieren, um
einen Neubau zu ergänzen und die Parkanlage wiederzubeleben. Die Eröffnung ist für 2024 geplant. Das 25 Millionen Franken teure Projekt dürfte den Tourismus in Mürren
nachhaltig beleben.
Das Hotel wurde aufgrund des Sportzentrumbaues teilweise abgerissen. Dadurch verminderte sich die Bettenzahl von 200 auf 90, was zu den wirtschaftlichen Problemen geführt habe, so Peter Wirth, Verwaltungsratspräsident von Palace avenir AG, gegenüber Radio BeO. Dies, weil die Infrastruktur im Verhältnis zur Grösse des Hotels nicht mehr aufging. Mit dem Neubau werden die Zimmer vergrössert und die Betten wieder auf 150 aufgestockt, was das Hotel auch wieder lukrativ machen soll.
Die neue Dépendence ist zwar fünf Stockwerke hoch. Da das eigentliche Rez-de-Chaussee von der Strasse her rund zwei Meter unter
dem natürlichen Terrain liegt, sind jedoch nur vier Stockwerke sichtbar. Das Gebäude wird durch den Park erschlossen sowie durch eine zusätzliche unterirdische Anbindung vom bestehenden Gebäude her.
Das bestehende Hotelgebäude bleibt in seiner ursprünglichen Charakteristik erhalten. Der denkmalgeschützte Jugendstilsaal wird in das neue Gastrokonzept eingebunden. Dieses sieht
die Nutzung des grossen Jugendstilsaals als «Palace Lounge» vor. Ergänzt wird das Gastronomieangebot durch eine Café-Bar, die in den Empfangs- und Rezeptionsbereich integriert und an die neue grosse Aussenterrasse angebunden wird.
Nachdem die Suche nach einem einzelnen Grossinvestor nicht erfolgreich war, beschloss die Palace avenir AG, die für ein Hotelprojekt notwendigen finanziellen Mittel über Minderheitsbeteiligungen gemeinsam mit weiteren mürren-affinen Investoren zu generieren. Zu diesem Zweck wurde eine neue Gesellschaft, die Mürren Investment AG, geschaffen. Den bestehenden Aktionärinnen und Aktionären der Palace avenir AG steht es frei, ihre Investition zurückzuerhalten oder sie in die neue Gesellschaft einzubringen und so die Zukunft des Palace weiterhin mitzutragen. «Zwar ist die Finanzierung mit Klein-Investoren zeitaufwändiger und komplizierter als mit einem Grossinvestor. Allerdings bleibt so das Hotel Palace in einheimischer Hand», meint Peter Wirth, VR-Präsident der Mürren Investment AG.
Im baulichen Prozess ist als nächster Schritt die Änderung der Überbauungsordnung (Ueo) erforderlich, weil sich das Raumvolumen mit der Dépendance um rund fünfzig Prozent erhöht. Über
die Änderung der UeO wird auch die Gemeindeversammlung von Lauterbrunnen zu befinden haben. Die Projektinitiatoren rechnen damit, dass die Prüfung und Genehmigung der UeO sowie die
Bewilligung des Baugesuchs bis Mitte 2023 abgeschlossen sein sollten. Gleichzeitig sollen die ersten Arbeiten starten. Im besten Fall kann das Palace bereits 2024 wieder eröffnen, also pünktlich zum 150-jährigen Jubiläum des Hotels.
(text:chl&pd/bild:beo)