4 Oktober 2022

Daniela Ryf kann das halbe Dutzend voll machen

Daniela Ryf kann in der Nacht auf Freitag zum sechsten Mal Ironman-Weltmeisterin werden. Damit würde sie mit der Schweizer Triathlon-Legende Natascha Badmann gleichziehen.

Nur die gebürtige Zimbabwerin Paula Newby-Fraser befände sich im Falle von Ryfs Triumph in der ewigen Bestenliste mit acht Titeln noch vor dem Schweizer Duo. Bei den Männern sind die Amerikaner Mark Allen und Dave Scott mit sechs Ironman-WM-Titeln die Rekordgewinner.

Die Ironman-WM feiert nach einem coronabedingten Unterbruch von drei Jahren die Rückkehr auf Hawaii. Und sie wird erstmals an zwei verschiedenen Tagen und geschlechtergetrennt ausgetragen. Weder 2020 noch 2021 konnten Weltmeisterschaften über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen ausgetragen werden.

Im letzten Mai wurde wenigstens eine WM über die komplette Ironman-Distanz und erstmals ausserhalb von Hawaii nachgeholt. Daniela Ryf gewann in St. George im US-Bundesstaat Utah auf einer stark coupierten Rad- und Laufstrecke in überzeugender Manier. Die 35-jährige Solothurnerin beseitigte mit jenem Triumph die aufgekommenen Zweifel, ob sie nochmals zu einem grossen Titelgewinn fähig ist. Auf Hawaii hatte Ryf von 2015 bis 2018 der Konkurrenz das Nachsehen gegeben.

Zweifel an ihrer „Unantastbarkeit“ waren aufgekommen, seit sich Ryf 2019 bei der letzten Austragung auf Hawaii mit dem 13. Rang begnügen musste. Damals hatte sie sich allerdings im Vorfeld einen Magen-Darm-Infekt eingefangen, der sie im Rennen beträchtlich schwächte.

Im Kampf um den Sieg dürften Ryf die englische 70.3-Ironman-Weltmeisterin Lucy Charles-Barclay nach überstandener Verletzungspause sowie die Deutsche Anne Haug, die Siegerin von 2019, am gefährlichsten werden. Mit Joanna Ryter steht eine zweite qualifizierte Schweizer Profi-Frau am Start. Die 28-jährige Neuenburgerin war 2018 gleichenorts Altersklassen-Weltmeisterin der jüngsten Kategorie (18 bis 24) geworden.

(text:sda/bild:sda)