4 September 2021

Cassis begrüsst humanitäre Uno-Konferenz in Genf zu Afghanistan

Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis hat die Pläne der Uno zur Austragung einer humanitären Hilfskonferenz für Afghanistan Mitte September in der Schweizer Stadt Genf begrüsst. Die Konferenz sei ein wichtiger Schritt für die dringend benötigte humanitäre Unterstützung für die afghanische Bevölkerung, schrieb Cassis am Freitagabend im Kurznachrichtendienst Twitter.

Zuvor hatten die Vereinten Nationen angesichts der drohenden humanitären Katastrophe in Afghanistan eine hochrangig besetzte Hilfskonferenz für das Land angekündigt. Das Treffen auf Ministerebene soll am 13. September im Beisein von Uno-Generalsekretär António Guterres in Genf stattfinden, wie die Welt-Organisation in New York mitteilte.

„Die Konferenz wird sich für eine rasche Aufstockung der Finanzierung einsetzen, damit die lebensrettende humanitäre Operation fortgesetzt werden kann“, hiess es. Nach Einschätzung der Uno droht sonst eine humanitäre Katastrophe in dem Land.

Fast die Hälfte der 38 Millionen Menschen in Afghanistan benötigten humanitäre Hilfe. Jeder dritte Afghane weiss Uno-Angaben zufolge nicht, woher seine nächste Mahlzeit kommen soll. Fast die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren werde in den nächsten 12 Monaten voraussichtlich akut unterernährt sein.

Guterres hatte zuletzt bereits gefordert, angesichts der schweren Dürre und des bevorstehenden harten Winters in Afghanistan müssten dringend zusätzliche Nahrungsmittel, Behelfsunterkünfte und medizinische Hilfsgüter in das Land gebracht werden. Er forderte alle Beteiligten auf, den sicheren und ungehinderten Zugang zu lebenswichtigen Hilfsgütern sowie für alle humanitären Helfer zu ermöglichen. Nach Uno-Angaben dürften die Nahrungsmittelreserven des Welternährungsprogramms bis Ende September reichen.

Aussenminister Ignazio Cassis hatte sich zuvor laut einem Bericht der „NZZ am Sonntag“ um eine Afghanistan-Konferenz in der Schweiz bemüht. Die Schweiz stehe seit Jahren mit allen Akteuren wie etwa den Taliban und der früheren afghanischen Regierung in Kontakt und verfüge über entsprechende Zugänge, sagte ein Sprecher des Schweizer Aussenministeriums der Zeitung vor zwei Wochen.

(text:sda/bild:pixabay)