27 September 2021

Burgdorf: Ermittlungen zu Flaschen- und Eierwürfe abgeschlossen

Im Zeitraum zwischen Frühjahr 2019 und Frühjahr 2020 erreichten die Kantonspolizei Bern aus Burgdorf und umliegenden Gemeinden vermehrt Meldungen zu Eierwürfen.
Zudem wurden von Wegmeistern und Verkehrsteilnehmenden auch mehrfach massive Verunreinigungen durch Glasflaschen beziehungsweise Scherben entlang von Strassen ausserhalb der Siedlungsgebiete gemeldet. Anhand der gemachten Feststellungen musste davon ausgegangen werden, dass zwischen den verschiedenen Meldungen ein Zusammenhang bestand. Entsprechend wurden koordinierte Ermittlungen eingeleitet, in deren Rahmen beispielsweise auf einen im April 2019 veröffentlichten Zeugenaufruf (vgl. Zeugenaufruf vom 15.4.19) diverse Hinweise eingingen.

Am Sonntag, 10. Mai 2020, meldete wiederum ein Verkehrsteilnehmer, dass im Bereich der Autobahneinfahrt in Kirchberg Eier aus einem fahrenden Auto gegen andere Fahrzeuge geworfen würden. Daraufhin konnten – nicht zuletzt auch gestützt auf die bereits vorhandenen Erkenntnisse aus den zuvor getätigten Ermittlungen – durch eine Patrouille zwei tatverdächtige Männer in Hindelbank angehalten werden. Sie gaben in der Folge zu, die kurz vorher gemeldeten Eierwürfe verübt zu haben. Weitere Ermittlungen, vorab auch die Auswertung elektronischer Geräte, ergaben, dass die 31- und 21-jährigen Männer für zahlreiche weitere ähnlich gelagerte Fälle, die der Kantonspolizei Bern seit Mitte 2018 gemeldet worden waren, verantwortlich sein dürften. Es konnten zudem zwei weitere Männer im Alter von 32 und 25 Jahren ermittelt werden, denen zur Last gelegt wird, teilweise bei den Vorhaben dabei gewesen zu sein und ebenfalls Gegenstände aus dem Auto geworfen zu haben.

Gemäss jetzigem Kenntnisstand hatten die Männer jeweils vor allem an den Wochenenden im Grossraum Burgdorf, Kirchberg, Aefligen, Utzenstorf, Lyssach, Hindelbank, Schönbühl und Oberburg gezielt gemeinsam Autofahrten unternommen, um dabei Gegenstände wie Glasflaschen und Abfall aus dem fahrenden Auto auf Strassen und ins Wiesland sowie Eier an Fassaden, gegen Verkehrsschilder, Busse öffentlicher Verkehrsbetriebe und andere Fahrzeuge oder auch gegen Fussgänger und Velofahrer zu werfen. Die Glasflaschen entwendeten die Männer jeweils in grossen Mengen ab Entsorgungsdeponien. Die Reinigungsarbeiten waren stets mit grossem Aufwand verbunden, zum Teil war zudem auch Wiesland von Landwirten von den Verschmutzungen betroffen. Der festgestellte und zu beziffernde Gesamtsachschaden beläuft sich auf zirka 16’000 Franken.
Die äusserst aufwändigen und zeitintensiven polizeilichen Ermittlungen sind abgeschlossen. Die vier Beschuldigten wurden wegen Sachbeschädigung, Verunreinigung von fremdem Eigentum sowie wegen verschiedener Widerhandlungen gegen das Strassenverkehrsgesetz und das Umweltschutzgesetz zur Anzeige gebracht. Sobald die zuständige Staatsanwaltschaft Emmental-Oberaargau ihrerseits die rapportierten Sachverhalte geprüft hat, wird sie gegen die vier Beschuldigten Anklage erheben.

(text:pd/bild:unsplash)