10 November 2021

Bundesrat setzt auf nachhaltigen Tourismus

Der Bundesrat hat die neue Tourismusstrategie verabschiedet. Diese bildet die Grundlage für die Tourismuspolitik des Bundes. Der Bundesrat setzt dabei die Stossrichtung der „bisherigen, bewährten Strategie“ fort. Mit der neuen Tourismusstrategie werde insbesondere der Beitrag der Tourismuspolitik zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus gestärkt, teilte der Bundesrat mit. Ein weiterer Schwerpunkt werde auf die Weiterentwicklung der Investitionsförderung des Bundes gelegt.

Bei der Nachhaltigkeit wolle man auch vermehrt auf Individualtourismus setzen, die Energiebilanz des Tourismussektors verbessern, die Reisenden vermehrt zur Benützung des öffentlichen Verkehrs animieren oder in der Gatsronomie vermehrt auf lokal produzierte Lebensmittel setzen, heisst es vom Bund weiter. Die Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes im Tourismus war bereits mit dem Hilfsprogramm für den Tourismus im September angekündigt worden. Bereits damals fielen die Reaktionen aus der Region Oberland positiv aus. Thun habe ohnehin nie auf Massentourismus gesetzt, sagte etwa der Präsident von Thun-Thunersee Tourismus, Roman Gimmel, gegenüber Radio BeO. Auch in Interlaken gebe es Bestrebungen hin zu mehr Qualität statt Quantität, bestätigte damals der Interlakner Tourismusdirektor Daniel Sulzer. Das Bild, dass Interlaken nur auf asiatische Reisegruppen angewiesen und ausgelegt sei, sei nicht korrekt.

An der heutigen Pressekonferenz war auch die Zukunft des Geschäftstourismus ein Thema. Auch dieser soll neben dem Städtetourismus gefördert werden, nicht zuletzt, weil diese beiden Sektoren besonders unter der Coronakrise gelitten haben. Man gehe zwar davon aus, dass die rund 20 Prozent des Vorkrisenniveaus des Geschäftstourismus nicht mehr zurückkommen werde, heisst es vom Bund, es sei aber diesbezüglich ein Strukturwandel im Gange. So wucherten bereits rund um die Flughäfen neue, auf Geschäftstourismus ausgelegte Projekte. Ausserdem werde durch die nun verkleinerten internationalen Kongresse die Schweiz als Standort interessanter. Letzteres könnte auch für Interlaken eine Chance sein – vorausgesetzt, die Verbindungen zu den Flughäfen Zürich, Basel und Genf werden optimiert.

(text:cs,sda/bild:unsplash)