8 September 2021

Bündner Regierungsrat Peyer: „Zertifikatspflicht im öV prüfen“

Der Bündner Regierungsrat Peter Peyer ist zufrieden mit der Ausweitung der Zertifikatspflicht, wie sie der Bundesrat am Mittwoch beschlossen hat. Es sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, der allerdings „bitter nötig“ sei. Peyer denkt bereits an weitere Schritte, etwa eine Zertifikatspflicht im öffentlichen Verkehr.

„Wir werden eine Zertifikatspflicht im öV und in den Läden in den nächsten Monaten zumindest prüfen müssen“, sagte Peyer in einem am Mittwoch auf tagesanzeiger.ch veröffentlichten Interview . Im Moment stehe die Massnahme nicht im Vordergrund. „Aber je mehr Leute geimpft sind, desto kleiner ist das Verständnis dafür, wenn man beim Bahnfahren oder beim Einkaufen noch eine Maske tragen muss.“

Es stelle sich die Frage, wie lange die Geduld der Geimpften noch reiche, so Peyer. Es sei verständlich, dass diejenigen Menschen, die ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie geleistet hätten, „ihr normales Leben zurück wollen“. Peyer zeigt sich im Interview auch überzeugt, dass eine Mehrheit der Bevölkerung die Massnahmen des Bundes unterstützt.

Zuversichtlich ist der Vorsteher des Bündner Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit mit Blick auf die für den Tourismuskanton wichtige Skisaison. Der Kanton habe errechnet, dass sich bis zum Start der Wintersaison rund 800 Personen pro Tag impfen lassen müssen. „Ich bin zuversichtlich, dass das klappt“. Allerdings sei „ein vergleichbarer Effort selbstverständlich auch in den anderen Kantonen nötig“.

Gelinge dies nicht, gebe es kaum Alternativszenarien. „Wenn die Zahlen bis Ende November nicht runterkommen, werden wir wieder über Kapazitätsbeschränkungen, Schliessungen und Terrassenverbote sprechen. Das will ich um jeden Preis vermeiden.“

(text:sda/bild:chl)