27 Januar 2023

Blago Bung Kollektiv will nicht aufgeben

Jugendkultur hatte auf dem Bödeli zwischen 2017 und 2020 einen festen Platz: Das ehemalige Hotel Touriste wurde mit einer Zwischennutzung durch das basisdemokratisch organisierte Kollektiv Blago Bung betrieben. Das zusammengewürfelte Kollektiv entstand zuerst aus der Jugendarbeit Bödeli und entwickelte ein Eigenleben – viele, vor allem junge Menschen fanden dort zur Kunst und Kultur und konnten sich ausleben. Dann wurde das hotel Touriste abgerissen und das Kollektiv fand seither keinen adäquaten Raum, welcher dieselbe grossartige Spielfläche für junge Menschen bieten konnte. Trotz teilweise grossem zeitlichem und immer freiwilligem Aufwand gelang es dem Kollektiv nicht, einen Raum zu finden oder genügend Unterstützung für ihre Sache durch die Behörden zu generieren. Dies führte zu Frust – auch wurden die Mitglieder älter und zogen weg, studierten, arbeiteten mehr. Das Artfestival war in den letzte Jahren jeweils noch der gemeinsame Nenner des Kollektivs Blago Bung. Gestern nun gab es eine öffentliche Diskussionsrunde um die Zukunft des Kunst- und Kulturraums für junge Menschen – laut Linda Wachtarczyk, Mitglied im Vorstand des Blago Bung wurde klar, dass ein Kulturraum für Junge weiterhin ein Bedürfnis sei, ein Safe-Space, dass aber ein Raum nötig sei. Wenigstens habe sich die Mitgliederzahl im Vorstand, die von rund 15 auf fünf gesunken ist, wieder auf zehn verdoppelt, sagt Linda Wachtarczyk – so wolle man auch ohne Raum im Moment weitermachen mit Veranstaltungen. Das Bedürfnis dafür sei auf jedenfall da.

(text:ogr/bild:zvg)