12 Oktober 2021

Mehrheit der Bevölkerung ist für Tempo 30 innerorts

52 Prozent der Bevölkerung unterstützen die Einführung von Tempo 30 innerorts auf allen Strassen mit Ausnahme der Hauptverkehrsachsen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU).

Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern finde die flächendeckende Senkung des Tempolimits eine Mehrheit, schrieb die BFU am Dienstag in einer Medienmitteilung. 51 Prozent der befragten Männer und 54 Prozent der Frauen sprachen sich demnach in der diesjährigen BFU-Bevölkerungsbefragung für die Massnahme aus.

Unterschiede gibt es zwischen den Altersgruppen: Den Angaben zufolge befürworten 59 Prozent der Seniorinnen und Senioren, aber nur 40 Prozent der 15- bis 24-Jährigen die flächendeckende Einführung von Tempo 30 innerorts.

Die BFU ihrerseits plädiert dafür, rechtliche Hindernisse bei der Einführung von Tempo-30-Strecken abzubauen. Solche Zonen seien ein wichtiges Mittel zur Verhinderung schwerer Unfälle, liess sich BFU-Direktor Stefan Siegrist im Communiqué zitieren.

Gefragt wurde in der Umfrage auch nach der Akzeptanz von neuen Regeln für Velofahrerinnen und Velofahrern. In der Erhebung sagten laut BFU 86 Prozent der Befragten, sie seien dafür, dass Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren auf dem Velo zwingend einen Helm tragen müssen.

78 Prozent wollen ein Helmobligatorium für Fahrerinnen und Fahrer langsamer E-Bikes. Beide Massnahmen stehen im Zusammenhang mit der Revision des Strassenverkehrsgesetzes zur Debatte.

Die Befragung zeigt gemäss BFU auch, dass die Corona-Pandemie die Gewohnheiten der Menschen in der Schweiz beim Treppensteigen beeinflusst hat. Rund ein Viertel der Befragten gab in der Umfrage an, sich nie am Geländer festzuhalten. 2018 hatte dieser Anteil noch bei 18 Prozent gelegen.

Die BFU wies in ihrer Mitteilung darauf hin, dass ein Sturz auf der Treppe gerade für ältere Menschen verheerende Folgen haben kann. Man empfehle deshalb, trotz Pandemie den Handlauf immer zu benutzen – und sich durch Händewaschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.

Die BFU führt die Bevölkerungsbefragung seit 1995 jedes Jahr durch. Für die diesjährige Umfrage wurden rund tausend Personen telefonisch befragt, zudem wurden zwei thematisch getrennte Online-Umfragen durchgeführt.

(text:sda/bild:beo)