24 November 2021

Bevölkerung unterstützt Wohnbauprojekt Siegenthalergut

Im Rahmen einer repräsentativen Befragung äusserten sich 1697 Thunerinnen und Thuner  zur Arealentwicklung Siegenthalergut und zu allgemeinen Themen der Stadtentwicklung.  70 Prozent der Stadtbevölkerung unterstützen das Wohnbauprojekt im Siegenthalergut. Wichtig ist den Befragten ein hoher Energiestandard, gemeinnütziger Wohnungsbau und eine angemessene Anzahl Parkplätze.

Das Siegenthalergut im Südwesten von Thun ist ein wichtiger Baustein in der Thuner Stadtentwicklung und ein Wohnstandort von kantonaler Bedeutung. Auf dem fünf Hektaren grossen Areal soll ein nachhaltiger Quartierteil entstehen. Die Hauptnutzung wird, wie vom Kanton vorgegeben, das Wohnen sein. Zusätzlich wird das Areal durch Flächen für Gewerbe und Dienstleistung sowie öffentliche Nutzungen ergänzt. Nach der öffentlichen Mitwirkung zur neuen Zone mit Planungspflicht (ZPP) beauftragte die Stadt Thun Ende Sommer ein Umfrageinstitut mit der Durchführung einer repräsentativen Befragung. Die Resultate liegen nun in Form eines Berichts vor.

70 Prozent der Thunerinnen und Thuner unterstützen das Projekt generell. Lediglich ein Fünftel der Bevölkerung spricht sich dagegen aus, während knapp zehn Prozent der Befragten keine Angabe dazu machen. Über alle Parteigrenzen hinweg findet das Projekt eine deutliche Zustimmung. Der Kenntnisstand zum Projekt ist zum heutigen Zeitpunkt allerdings noch tief, vor allem beim jüngeren Bevölkerungsteil. Bezüglich der Projektausgestaltung ist den Befragten ein hoher Energiestandard, gemeinnütziger Wohnungsbau und eine angemessene Anzahl Parkplätze wichtig. «Wir sind sehr erfreut über die generell hohe Unterstützung des Projekts», sagt Stadtpräsident Raphael Lanz. «Die Wohnungsknappheit in Thun zeigt sich in der rekordtiefen Leerstandsziffer von 0,17 Prozent. Wenn wir wollen, dass junge Thunerinnen und Thuner künftig auch nach der Familiengründung weiter in Thun wohnen können, müssen wir solche Projekte umsetzen.»

In der Umfrage wurden den Teilnehmenden verschiedene Aspekte des Projekts aufgezeigt und die Präferenzen dazu erfragt. Die Mehrheit begrüsst jene Projektversion, die einen öffentlichen Park umfasst, auch wenn dafür die Dichte im bebauten Bereich etwas höher wird. Nebst einem öffentlichen Park unterstützt eine Mehrheit auch den Bau von gemeinnützigen Wohnungen. Mietwohnungen werden gegenüber Eigentumswohnungen bevorzugt. Die Zustimmung zum Siegenthalergut steigt ausserdem, wenn der Plusenergie-Standard zur Anwendung kommt. «Dank dieser differenzierten Rückmeldungen wissen wir, welche Eckwerte des Projekts auf Akzeptanz stossen und in welchen Bereichen allenfalls noch Informationsbedarf besteht», so Stadtpräsident Raphael Lanz.

Nebst dem Siegenthalergut thematisierte die Befragung auch weitere städtebauliche Aspekte. In der Frage, wie weit die Stadt Thun bei eigenen Energievorschriften gehen soll, ist die Bevölkerung gespalten: 49 Prozent der Thunerinnen und Thuner sprechen sich grundsätzlich für die Anwendung kantonaler Energievorschriften aus. 42 Prozent sind der Meinung, die Stadt Thun soll sich strengere Vorschriften geben. Ausserdem wird es grundsätzlich begrüsst, wenn freie Flächen innerhalb der Stadt intensiver genutzt werden. 65 Prozent der Thunerinnen und Thuner erachten die massvolle Innenentwicklung als sinnvoll oder eher sinnvoll. «Thun soll Thun bleiben. Wo es möglich ist, wollen wir aber auch Chancen nutzen», sagt Stadtpräsident Raphael Lanz im Hinblick auf die laufende Ortsplanungsrevision.

(text:pd/bild:zvg)