
Grosser Rat will elektronische Einwegzigaretten verbieten
Der Kanton Bern soll dem Walliser Beispiel folgen und den Verkauf von elektronischen Einwegzigaretten verbieten. Das verlangt das Berner Kantonsparlament. Mit 92 zu 49 Stimmen hat der Grosse Rat am Donnerstag eine entsprechende Motion überwiesen.
Noch besser wäre ein schweizweites Verbot, hiess es in der Debatte. Entsprechende Bestrebungen sind auf Bundesebene im Gang. Angesichts der Gesundheitsgefahren und des Ressourcenverschleisses dürfe man aber nicht auf den Bund warten.
„Was die Kantone Jura, Wallis und Basel-Stadt können, kann Bern auch“, sagte Sarah Gabi Schönenberger (SP). Im Kanton Wallis tritt das Gesetz demnächst in Kraft. Im Jura und in Basel hat sich das Parlament für ein Verbot ausgesprochen.
Widerstand kam von der Mehrheit der SVP-Fraktion. Puffs könnten jederzeit im Internet und in Nachbarkantonen gekauft werden, sagte Verena Aebischer (SVP). Ein Verbot schade nur dem Gewerbe im Kanton Bern. Die SVP stehe für Freiheit; die Konsumentinnen und Konsumenten sollten eigenverantwortlich entscheiden.
Die Ratsmehrheit sah es anders. Es seien vor allem Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren, die Puffs konsumierten. Für diese gelte es, Verantwortung zu übernehmen.
Die elektronischen Einwegzigaretten seien eine Zeitbombe auch für die Umwelt. Der Inhalt – eine Lithiumbatterie und viel Plastik – lande meist in normalen Abfallkübeln. Mehrere Länder hätten die Einfuhr von Puffs bereits verboten oder seien daran, dies zu tun.
(text:sda/bild:unsplash-symbolbild)