17 September 2022

Berner Regierung will keine Überbrückung für ältere Arbeitslose

Der Regierungsrat hat eine Petition abschlägig beantwortet, die vom Kanton Massnahmen für ältere Arbeitslose forderte, damit ihnen kurz vor der Rente der entwürdigende Gang aufs Sozialamt erspart bleibt.

Hinter der Petition steht die Organisation Avenir 50Plus, die sich selber als «Verband für Menschen mit und ohne Arbeit» bezeichnet. Sie hat in mehreren Kantonen Petitionen eingereicht, so auch in Bern.

Gefordert wird, dass Personen über 60, die ausgesteuert oder ohne Chancen auf Arbeit sind, vom Kanton Brückenleistungen bis zur Rente erhalten – analog der Überbrückungsleistungen des Bundes.

Die Berner Kantonsregierung betont in ihrer Antwort, dass es ihr ein Anliegen sei, älteren Menschen beim Verlust ihrer Arbeitsstelle einen würdigen Übergang in die Pensionierung zu ermöglichen. Aus diesem Grund unterstütze der Regierungsrat auch die Einführung von Überbrückungsleistungen für ältere Arbeitslose auf nationaler Ebene.

Die Schaffung einer zusätzlichen Art der finanziellen Unterstützung auf kantonaler Ebene, wie sie die Petition fordert, erachtet der Regierungsrat aber nicht als sinnvoll, wie er in einer Mitteilung vom Freitag schreibt.

Das System der Sozialleistungen sei bereits heute sehr komplex. Zudem müsse sich die mittel- und langfristige Wirksamkeit der nationalen Überbrückungsleistungen erst noch zeigen.

Kritiker sind der Ansicht, dass solche Angebote Unternehmen dazu verleiten, sich ihrer Verantwortung zu entledigen und verstärkt ältere Mitarbeitende auf die Strasse zu stellen.

(text:sda,ch/bild:pexels)