27 August 2021

Berner Regierung nun doch für einen Klimaschutzartikel

Der Grosse Rat und der Regierungsrat empfehlen den Stimmberechtigten, den neuen Klimaschutz-Artikel in der Kantonsverfassung anzunehmen. Die Vorlage hat zum Ziel, dass der Kanton Bern bis 2050 klimaneutral wird. Damit leistet der Kanton einen Beitrag im Kampf gegen die globale Erwärmung.

Noch Ende 2020 war der Regierungsrat gegen den Artikel, im März 2020 jedoch ein erstes Mal dafür.

Am 26. September 2021 befinden die Stimmberechtigten im Kanton Bern über einen neuen Klimaschutz-Artikel in der Kantonsverfassung. Der Grosse Rat hat der entsprechenden Änderung der Kantonsverfassung in der Frühlingsession 2021 mit 98 Ja gegen 44 Nein bei 10 Enthaltungen zugestimmt. Verfassungsänderungen müssen zwingend den Stimmberechtigten vorgelegt werden. Daher kommt es zu einer Volksabstimmung. Grossratspräsident Hervé Gullotti und Regierungsrat Christoph Ammann haben die Abstimmungsvorlage am 27. August 2021 im Namen der Legislative und der Exekutive gemeinsam vorgestellt.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Klima in der Schweiz und auch im Kanton Bern stark verändert. Die Gletscher ziehen sich zurück, die Schneefallgrenze steigt und Hitzeperioden sowie starke Niederschläge werden häufiger. «Der regenreiche Schweizer Sommer und die Rekordtemperaturen in Südosteuropa haben in den vergangenen Wochen die Klimathematik wieder stark in den Fokus gerückt», betonte Grossratspräsident Hervé Gulloti. Er zeigte sich überzeugt, dass nun Handeln angesagt ist. Mit dem neuen Klimaschutz-Artikel in der Kantonsverfassung könne der Kanton Bern in der Schweiz eine Vorreiterrolle übernehmen.

Regierungsrat Christoph Ammann stellte fest, dass der Klimawandel ein globales Phänomen ist. Dennoch mache es Sinn, lokal tätig zu werden. «Der Kanton Bern ist von den Folgen des globalen Klimawandels direkt und stark betroffen», führte er aus. Deshalb müsse er auch einen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 leisten. Zahlreiche Massnahmen dazu seien bereits in Umsetzung. So werden das revidierte Energiegesetz dem Grossen Rat vorgelegt, Projekte wie «CO2-neutrale Region Oberland Ost» oder zur Anpassung des Waldes an die Klimaveränderung unterstützt.

Am 26. September wird das Berner Stimmvolk über den Artikel abstimmen.

(text:pd&chl/bild:unsplash)