21 Oktober 2021

Berner Regierung beantragt 50 Millione für weitere Corona-Massnahmen

Der Regierungsrat des Kantons Bern beantragt dem Grossen Rat einen Kredit von 49,86 Millionen Franken für die gesundheitspolitischen Massnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie im 2022. Der Kredit beinhaltet Kosten für die Weiterführung der Impfkampagne, der Testzentren und des Kontaktmanagements, sowie für Kommunikationsmassnahmen.

Die konsequente Weiterführung der gesundheitspolitischen Massnahmen ist bis auf Weiteres unabdingbar für eine effiziente Pandemiebewältigungsstrategie. Der Fokus bei der Impfung soll künftig vermehrt bei den Grundversorgern (z.B. Hausärztinnen und –ärzte, Apothekerinnen und Apotheker) liegen. Mit einer Zusatzvergütung kann ein Anreiz bei den Grundversorgern geschaffen werden, Impfaktivitäten zu unterstützen. Dadurch könnten die kostenintensiven Impfzentren teilweise ersetzt werden. Für die Zusatzvergütung von Grundversorgern werden 12,5 Millionen Franken eingeplant. Ergänzend wird auf den Einsatz mobiler Teams gesetzt. Dafür werden 3 Millionen Franken veranschlagt. Für den Fall, dass die Nachfrage nach Impfkapazitäten durch die Grundversorger und die mobilen Teams phasenweise nicht abgedeckt werden kann, sind auch Mittel für den Betrieb von Impfzentren in der Höhe von 7,2 Millionen Franken vorgesehen. Dazu kommt 1 Million Franken für IT, insbesondere für Weiterentwicklungen der digitalen Impflösung «Vacme».

Die Nachfrage nach Tests variiert je nach Phase der Pandemie stark. Um die Schwankungen aufzufangen, sollen gewisse kantonale Testkapazitäten bis auf Weiteres beibehalten werden. Für den Betrieb der kantonalen Testzentren werden 1,8 Millionen Franken budgetiert. Für Testzentren, die von lokalen Leistungserbringern betrieben werden, wie derzeit in Interlaken, Thun, Biel und im Seeland, stellt der Kanton Mittel in der Höhe von einer Million Franken bereit. Die Gesundheitsdirektion prüft die benötigten Testkapazitäten laufend und senkt bei Bedarf das Angebot kantonal mitfinanzierter Teststellen.

Wie alle Kantone ist auch Bern vom Bundesrecht verpflichtet, das Contact Tracing unabhängig von der Höhe der Fallzahlen sicherzustellen. Auch wenn der Aufwand dank einer weit gehenden Digitalisierung konsequent reduziert werden konnte, waren während der zweiten Corona-Welle für die Bewältigung dieser Aufgabe rund 150 Vollzeitstellen nötig, zeitweise verstärkt durch mehrere Dutzend Mitarbeitende eines externen Dienstleisters sowie der Kantonspolizei. Ausgehend davon, dass das Contact Tracing im gleichen Umfang weitergeführt werden muss, werden Mittel in der Höhe von 18,36 Millionen Franken eingeplant.

Die Pandemiestrategie kann nur erfolgreich sein, wenn sie von der Bevölkerung breit mitgetragen wird. Für die verschiedenen Kommunikationsmassnahmen werden daher rund eine Million Franken veranschlagt. Weil die Pandemiebewältigung weiterhin von vielen Unsicherheiten geprägt ist, ist im Kreditantrag an den Grossen Rat auch eine Reserve von 4 Millionen Franken enthalten.

(text:pd/bild:unsplash)