20 Dezember 2023

Bericht: Israel bietet Feuerpause an – Gibt es Streit in der Hamas?

Im Gaza-Krieg mehren sich Zeichen für eine neue Feuerpause. Israel bot für die Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas einem Medienbericht zufolge eine Kampfpause von mindestens einer Woche an.

Innerhalb der islamistischen Hamas gibt es angeblich Differenzen, ob der Kampf gegen Israel fortgesetzt werden soll und wie eine Nachkriegsordnung aussehen könnte. Die humanitäre Situation im Gazastreifen bleibt nach Schilderungen der Hilfsorganisationen katastrophal. Die israelische Armee setzte ihre Angriffe fort.

Nach mehr als zwei Monaten Krieg im Gazastreifen gibt es innerhalb der Führung der islamistischen Hamas einem Medienbericht zufolge zunehmend Differenzen über den weiteren Kurs. Während sich die Hamas-Führung im Gazastreifen unter Führung von Jihia Sinwar weiter Kämpfe mit Israels Armee liefert, sprechen im Exil lebende Vertreter des Hamas-Politbüros laut einem Bericht des „Wall Steet Journal“ über ein Ende des Krieges sowie – hinter dem Rücken von Sinwar – mit palästinensischen Rivalen über die Zeit danach.

„Wir wollen, dass der Krieg beendet wird“, sagte Husam Badran, Mitglied des Politbüros der Hamas, der Zeitung in Doha. „Wir wollen einen palästinensischen Staat im Gazastreifen, im Westjordanland und in Jerusalem errichten.“ Die Äusserungen des Hamas-Führers markierten eine deutliche Wende gegenüber dem 7. Oktober, als der militante Flügel ein Massaker in Israel anführte.

Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf bereits fast 20 000 gestiegen.

Der Anführer der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, traf zu Gesprächen in Ägypten ein. Israel hat Berichten zufolge, einen Vorschlag unterbreitet. Hanija ist eine der wichtigsten Führungsfiguren der Hamas. Er hält sich seit einigen Jahren nicht im Gazastreifen, sondern in Katar auf. Die Hamas bestätigte auf Telegram den Besuch in Ägypten.

Israel erwarte im Gegenzug für eine neue Feuerpause die Freilassung der restlichen noch in Gaza festgehaltenen Frauen sowie Männer über 60 Jahre und anderer Geiseln, die krank oder schwer verwundet seien und dringend medizinische Hilfe benötigten, berichtete das Nachrichtenportal „Axios“ unter Berufung auf israelische Beamte sowie eine weitere informierte Quelle. Das seien mehr als drei Dutzend Menschen.

(text:sda/bild:keystone)